Rekord bei Asylmigranten: Zahl steigt auf 3,3 Millionen

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Mehr Schutzsuchende – besonders aus Osteuropa und Asien

Zum Jahresende 2024 lebten laut Statistischem Bundesamt rund 3,3 Millionen Menschen mit Schutzbezug in Deutschland – das entspricht einem Anstieg um 132.000 Personen bzw. 4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Unter den Schutzsuchenden bildeten Menschen aus der Ukraine mit 1,1 Millionen den größten Anteil, gefolgt von 713.000 Syrern, 348.000 Afghanen, 190.000 Irakern und 157.000 Türken.

Diese fünf Herkunftsländer stellten zusammen nahezu drei Viertel aller registrierten Asylmigranten.

Demographische Merkmale der Schutzsuchenden

Die erfassten Schutzsuchenden waren im Schnitt 32 Jahre alt. Der Anteil von Frauen lag bei 45 Prozent, während 27 Prozent Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren waren. Auffällig sind geschlechtsspezifische Unterschiede: 59 Prozent der ukrainischen Schutzsuchenden waren weiblich, bei Syrern und Afghanen dagegen waren fast zwei Drittel männlich.

Auch das Durchschnittsalter variierte: Während Ukrainerinnen und Ukrainer durchschnittlich 35 Jahre alt waren, lag das Alter bei Syrern bei 28 Jahren, bei Afghanen bei 27 Jahren.

Schutzstatus, Duldung und Ausreisepflicht

Zum Stichtag verfügten 2,7 Millionen der Schutzsuchenden über einen humanitären Aufenthaltstitel, also einen anerkannten Schutzstatus. 427.000 Menschen hatten einen noch nicht entschiedenen Asylantrag, während 171.000 bereits als ausreisepflichtig galten – davon besaßen 136.000 eine Duldung. Diese Zahl ist rückläufig: 2022 lag sie noch bei 219.000, 2023 bei 157.000.

Grund dafür ist das seit Ende 2022 eingeführte Chancen-Aufenthaltsrecht, das langjährig Geduldeten unter bestimmten Bedingungen einen 18-monatigen Aufenthaltstitel gewährt – mit Perspektive auf eine dauerhafte Bleibeberechtigung.

Verteilung auf Regionen und Herkunftskontinente

Die Mehrheit der Asylmigranten stammt aus Asien und Europa. Schutzsuchende aus Afrika machten 277.000 aus, davon die Hälfte aus Ostafrika. Aus Nord- und Südamerika kamen 22.000 Personen, 87 Prozent davon aus Südamerika.

Auffällig ist auch die regionale Verteilung innerhalb Deutschlands: Während der Ausländeranteil im Westen fast doppelt so hoch ist wie im Osten, liegt der Anteil der Asylmigranten unter den Ausländern in Ostdeutschland deutlich höher. In Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt beträgt dieser Anteil 42 Prozent, in Thüringen 39 Prozent – gegenüber nur 17 bis 20 Prozent in Bayern, Berlin und Baden-Württemberg.

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