Martin KindermannWirtschaftliches Umfeld dämpft Unternehmensbilanzen
Die Konjunkturschwäche trifft auch Deutschlands größte börsennotierte Unternehmen spürbar. Wie aus einer neuen Analyse hervorgeht, mussten viele der 40 DAX-Konzerne im ersten Quartal 2025 sinkende Gewinne und teils deutliche Umsatzeinbußen hinnehmen. Der operative Gewinn sank insgesamt um 8,1 Prozent auf 44,8 Milliarden Euro, im Vorjahreszeitraum waren es noch 48,7 Milliarden Euro.
Autoindustrie unter besonderem Druck
Vor allem die Autobauer traf es hart. Der gesamte Umsatz der DAX-Autokonzerne fiel um 2,5 Prozent, während der operative Gewinn um 42 Prozent einbrach. Auch Unternehmen wie BMW, Mercedes-Benz und Porsche mussten empfindliche Rückgänge hinnehmen. Einzig die Porsche Holding wies sogar einen operativen Verlust aus – als einziges Unternehmen im Leitindex.
Rüstungsbranche trotzt der Schwäche
Ein anderes Bild zeigt sich im Verteidigungssektor. Rheinmetall steigerte seinen Umsatz um 46 Prozent, MTU Aero Engines konnte um 28 Prozent zulegen. Diese Unternehmen profitieren vom weltweiten Trend zu erhöhter Verteidigungsausgaben, nicht zuletzt aufgrund geopolitischer Spannungen.
Waldbrände kosten Rückversicherer Milliarden
Auch die Versicherungswirtschaft ist betroffen: Hannover Rück und Munich Re mussten aufgrund der Waldbrände in Kalifornien hohe Schadenssummen verbuchen. In der Folge schrumpften auch hier die operativen Gewinne merklich.
Beschäftigung: Erste Rückgänge erkennbar
Bei der Beschäftigtenzahl zeichnet sich eine rückläufige Tendenz ab. In den 27 Unternehmen, die Daten angaben, sank die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um ein Prozent auf 3,17 Millionen. Das entspricht einem Abbau von rund 32.000 Stellen. Dieser Trend könnte sich im Jahresverlauf fortsetzen, so die Analysten.
