Im Vergleich mit anderen europäischen Bahngesellschaften haben die Deutsche Bahn (DB) und der private Anbieter Flixtrain bei einer Studie der Organisation Transport & Environment (T&E) enttäuscht. Die Studie, die acht verschiedene Kriterien wie Pünktlichkeit, Fahrkartenpreise und Zuverlässigkeit berücksichtigt, zeigt, dass die deutschen Bahnunternehmen in vielen Bereichen schlecht abschneiden.
Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit im Fokus
Die DB, die staatlich betrieben wird, landete auf dem 16. Platz von insgesamt 27 untersuchten Bahngesellschaften. Flixtrain, die private Konkurrenz, erreichte sogar nur den 20. Platz. Besonders im Bereich der Pünktlichkeit fällt die Deutsche Bahn mit einem fast letzten Platz auf. „DB und Flixtrain müssen noch eine Schippe drauflegen, um in puncto Service und Qualität aufzuholen“, kritisierte Alexander Kaas Elias, Sprecher des Verkehrsclub Deutschland (VCD), gegenüber den Medien. Die DB erzielte im Bereich Zuverlässigkeit lediglich 2,5 Punkte und landete damit auf dem drittletzten Platz. Häufige Verspätungen und Zugausfälle seien für die schlechte Bewertung verantwortlich. Flixtrain schnitt mit 3,9 Punkten ebenfalls nicht gut ab und belegte Platz 17.
Fahrkartenpreise und Buchungserlebnis
Ein weiteres Kriterium, das in der Studie stark gewichtet wurde, sind die Fahrkartenpreise. In dieser Kategorie gab es jedoch positive Nachrichten für Flixtrain, das als günstigster Anbieter hervortrat. Der Preis pro gefahrenem Kilometer liegt mit nur drei Cent rund viermal niedriger als bei der DB. Auf der Strecke Hamburg-Berlin waren Flixtrain-Tickets sogar 5,5-mal günstiger als bei der Deutschen Bahn. In der Kategorie „Buchungserlebnis“ konnte die DB hingegen mit einem Wert von 9,6 punkten und schnitt sehr gut ab. Auch die Fahrt an sich wurde mit 8,7 Punkten positiv bewertet.
Italien und Schweiz führend
An der Spitze der Studie stehen die italienische Trenitalia und die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB). Trenitalia überzeugte mit einer Gesamtbewertung von 7,7 Punkten und war besonders in der Kategorie „Sondertarife“ führend. Die SBB erhielt 7,4 Punkte, punktete jedoch besonders bei der Zuverlässigkeit mit dem besten europaweiten Wert von 7,8 Punkten. Im Vergleich dazu belegte der britische Anbieter Eurostar den letzten Platz, vor allem aufgrund hoher Ticketpreise und niedriger Zuverlässigkeit.
Änderungen bei Sparpreistickets
Die Deutsche Bahn hat kürzlich auf Kritik bezüglich der Bedingungen für Sparpreistickets reagiert. Ab dem 15. Dezember 2024 müssen Reisende beim Kauf dieser Tickets keine E-Mail-Adresse oder Handynummer mehr angeben. Diese Änderung war notwendig geworden, nachdem Datenschutzbedenken laut wurden, da ohne diese Angaben zuvor kein Sparpreis am Schalter erhältlich war. Der hessische Datenschutzbeauftragte Alexander Roßnagel begrüßte die Entscheidung und erklärte, dass nun eine konstruktive Lösung gefunden wurde.