Neuer Preisschub an den Zapfsäulen
Ab dem 1. Januar 2026 müssen Autofahrer in Deutschland mit einem kräftigen Anstieg der Kosten für Benzin und Diesel rechnen. Hintergrund ist die deutliche Erhöhung des CO2-Preises für fossile Kraftstoffe. Fachleute erwarten, dass sich der Liter Benzin um rund 17 Cent und der Liter Diesel um knapp 19 Cent verteuert. Besonders für Pendler und Menschen in ländlichen Regionen bedeutet dies eine spürbare Mehrbelastung.
Entwicklung der CO2-Bepreisung
Die CO2-Abgabe wurde 2021 eingeführt und betrug damals 25 Euro pro Tonne CO2. Seitdem stieg der Preis stufenweise: 30 Euro im Jahr 2022, 45 Euro im Jahr 2024 und 55 Euro im Jahr 2025. Ab 2026 greift ein neues System: Der Preis wird nicht mehr fix festgelegt, sondern durch Auktionen für Emissionszertifikate ermittelt. Diese Zertifikate bewegen sich in einer Spanne von 55 bis 65 Euro je Tonne CO2. Damit wird die Steuerlast erstmals vom Markt bestimmt.
Die Folgen sind klar berechenbar: 55 Euro pro Tonne bedeuten Mehrkosten von rund 16,9 Cent pro Liter Benzin und 18,9 Cent pro Liter Diesel. Steigen die Auktionsergebnisse näher an die Obergrenze, könnten die Aufschläge noch höher ausfallen.
Belastung und Zielsetzung
Der Zweck dieser Bepreisung ist eindeutig: Durch steigende Kosten für fossile Energieträger soll der Ausstoß von Treibhausgasen gesenkt und die Klimaziele Deutschlands erreicht werden. Die Einnahmen fließen in den Umbau der Energieversorgung, den Schutz von Naturflächen und in die Förderung klimafreundlicher Technologien. Dennoch trifft der Preissprung vor allem jene Haushalte, die auf das Auto angewiesen sind.
„Die höheren Spritpreise sind Teil einer klaren Strategie zur Reduktion der Emissionen“, betont der ADAC. Kritiker sehen jedoch die Gefahr, dass einkommensschwächere Gruppen unverhältnismäßig belastet werden.
Historische Preissteigerungen im Überblick
Ein Blick auf die bisherige Entwicklung zeigt den kontinuierlichen Anstieg:
- 2021: +7 Cent pro Liter Benzin, +8 Cent pro Liter Diesel
- 2022: +8,4 Cent bzw. +9,5 Cent
- 2024: +12,7 Cent bzw. +14,2 Cent
- 2025: +15,7 Cent bzw. +17,3 Cent
- 2026: +16,9 bis 18,9 Cent
Damit liegt die Belastung im kommenden Jahr auf einem historischen Höchststand.
Spartipps für Autofahrer
Um den steigenden Kosten entgegenzuwirken, gibt der ADAC konkrete Empfehlungen. Autofahrer sollten gezielt vergleichen, da die Preise zwischen den Tankstellen stark schwanken. Grundsätzliche Regeln lauten: Nicht immer an derselben Zapfsäule tanken, möglichst nicht erst mit leerem Tank fahren und vor allem die Zeit beachten. Abends zwischen 18 und 22 Uhr sind die Preise in der Regel niedriger, während Frühaufsteher am meisten zahlen. Auch ein Abstecher von der Autobahn lohnt sich, da Raststätten meist die höchsten Preise verlangen.