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Die deutsche Tochtergesellschaft des Traditionsunternehmens Tupperware hat Insolvenz angemeldet. Das Amtsgericht Frankfurt am Main hat den Rechtsanwalt Thomas Rittmeister von der Kanzlei Reimer als vorläufigen Insolvenzverwalter eingesetzt, wie die WirtschaftsWoche berichtet. Diese Entwicklung kommt nur wenige Monate, nachdem die US-amerikanische Muttergesellschaft im September ein Insolvenzverfahren nach Kapitel 11 des US-Rechts einleitete, um sich vor Gläubigern zu schützen.

Abhängigkeit von internationalen Schwestergesellschaften

Die deutsche Tupperware GmbH ist eng mit der Muttergesellschaft und anderen internationalen Tochterunternehmen verbunden. „Die von der Gesellschaft in Deutschland vertriebenen Tupperware-Markenprodukte werden in ausländischen Schwestergesellschaften der Unternehmensgruppe produziert“, heißt es im Geschäftsbericht 2022. Ohne diese Lieferungen seien Auslieferungen an deutsche Kunden nicht möglich. Das bedeutet auch, dass ohne diese Unterstützung das Geschäftsmodell hierzulande nicht aufrechterhalten werden kann.

Im Geschäftsjahr 2022 beschäftigte die deutsche Tupperware GmbH 79 Mitarbeitende. Ob diese Arbeitsplätze erhalten bleiben können, ist ungewiss.

Krise des US-Konzerns und ihre Auswirkungen

Die Insolvenz in den USA hatte bereits das Ausmaß der globalen Probleme des Unternehmens gezeigt. Die Muttergesellschaft kämpft mit mehreren hundert Millionen Dollar Schulden und hat einen Verkaufsprozess gestartet. Ziel sei es, die Marke zu sichern und sich technologisch neu auszurichten, erklärte das Unternehmen. Doch die anhaltenden Verluste, sinkende Verkaufszahlen und steigende Kosten haben dem Unternehmen schwer zugesetzt. Bereits 2022 äußerte der Konzern „ernsthafte Zweifel“, ob der Geschäftsbetrieb langfristig aufrechterhalten werden könne.

Vom Kultobjekt zum Krisenfall

Tupperware, gegründet 1946, gilt als Vorreiter im Bereich der Haushaltsgefäße für Lebensmittel. Über Jahrzehnte waren die Produkte besonders durch die sogenannten Tupperpartys bekannt, bei denen Vertriebspartnerinnen und -partner die Produkte in privaten Haushalten präsentierten. Doch das Geschäftsmodell, das auf Direktvertrieb und persönliche Präsentationen setzt, hat in den vergangenen Jahren stark an Bedeutung verloren. Der Trend zum Online-Shopping und die zunehmende Konkurrenz durch günstigere Alternativen erschweren die Marktposition des Unternehmens zusätzlich.

Ungewisse Zukunft

Die Insolvenz in Deutschland ist ein weiteres Zeichen für die tiefgreifende Krise des einstigen Marktführers. Ob die Marke Tupperware eine Zukunft hat, hängt nicht nur von den Maßnahmen des Insolvenzverwalters, sondern auch von der Sanierungsstrategie der US-Muttergesellschaft ab. Es bleibt abzuwarten, ob und wie Tupperware sein Geschäft in Deutschland und weltweit neu ausrichten kann.

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