11 hours ago

Die Neubauzahlen in Deutschland gehen weiter zurück. Laut dem Frühjahrsgutachten der sogenannten Immobilienweisen wird die Zahl der fertiggestellten Wohnungen im Jahr 2025 auf nur noch 230.000 sinken. Zum Vergleich: 2023 wurden noch 294.000 neue Einheiten gebaut, 2024 waren es schätzungsweise 260.000. Damit bleibt Deutschland weit hinter dem ursprünglichen Ziel der Bundesregierung von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr zurück.

Wohnraummangel spitzt sich weiter zu

Die Lage auf dem Wohnungsmarkt verschärft sich zunehmend. Besonders in Großstädten wird das Angebot immer knapper, während die Nachfrage konstant hoch bleibt. Die Präsidentin des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA), Iris Schöberl, beschreibt die Situation drastisch: „Der Wohnungsbau in Deutschland steckt in einer tiefgreifenden Krise.“

Experten warnen vor den Folgen dieser Entwicklung. „Die Schere zwischen hohem Bedarf an Wohnungen und geringer Bautätigkeit ist groß. Die Lage der Immobilienwirtschaft lechzt nach einem politischen Reboot“, so Schöberl weiter. Sie fordert tiefgreifende Reformen, um die Bautätigkeit wieder anzukurbeln.

Steigende Mieten als Folge der Baukrise

Der Rückgang im Neubau hat direkte Auswirkungen auf den Mietmarkt. Besonders in gefragten Stadtlagen wird Wohnraum immer teurer. „Der Mangel an Wohnraum verschärft sich in vielen Städten weiter – mit weitreichenden Konsequenzen für die Mieten und Immobilienpreise“, heißt es im Gutachten.

Schon jetzt verzeichnen viele Städte deutlich steigende Mieten. Experten gehen davon aus, dass sich dieser Trend weiter fortsetzen wird, solange keine effektiven Maßnahmen zur Förderung des Wohnungsbaus ergriffen werden.

Welche Lösungen sind möglich?

Die Immobilienbranche fordert ein Umdenken in der Wohnungsbaupolitik. Bürokratische Hürden, steigende Baukosten und hohe Zinsen machen es für Investoren zunehmend unattraktiv, in neue Projekte zu investieren. Ohne staatliche Anreize und regulatorische Erleichterungen droht der Markt weiter auszutrocknen.

Ob und wann die Politik auf diese Entwicklungen reagiert, bleibt abzuwarten. Fest steht jedoch: Ohne eine deutliche Kehrtwende droht der Wohnungsmarkt in Deutschland langfristig aus dem Gleichgewicht zu geraten.

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