Zahl der Insolvenzen klettert weiter nach oben

Zahl der Insolvenzen klettert weiter nach oben
1 day ago

Frühjahr beginnt mit weiteren Firmenpleiten

Die wirtschaftliche Belastung für deutsche Unternehmen bleibt hoch. Im März 2025 wurden laut Statistischem Bundesamt erneut mehr Regelinsolvenzen beantragt – 5,7 Prozent mehr als im März 2024. Zwar blieb die Zunahme im Vergleich zu den vorherigen Monaten etwas moderater, doch die Richtung ist klar: Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen steigt weiter.

Rückblick auf Januar – Milliardenforderungen

Besonders eindrücklich sind die endgültigen Zahlen für den Monat Januar. Die Amtsgerichte verzeichneten 1830 Unternehmensinsolvenzen, ein Plus von 12,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Die Forderungen der Gläubiger summierten sich auf 5,3 Milliarden Euro – deutlich mehr als die 3,5 Milliarden Euro im Januar 2024.

Transport- und Logistikbranche besonders betroffen

Auffällig ist, dass Unternehmen aus dem Sektor Lagerei und Verkehr besonders häufig betroffen sind. Diese Branchen haben in den vergangenen Monaten verstärkt mit hohen Betriebskosten, gestörten Lieferketten und sinkender Nachfrage zu kämpfen.

Jahresbilanz 2024 fällt deutlich negativ aus

Im gesamten Jahr 2024 wurden 21.812 Regelinsolvenzen beantragt. Das entspricht einem Anstieg von 22,4 Prozent im Vergleich zu 2023 – damals hatte es bereits eine Zunahme um 22,1 Prozent gegeben. Damit ist die Zahl der Pleiten so hoch wie seit dem Jahr 2015 nicht mehr. Damals waren es 23.101 Fälle.

Kammern schlagen Alarm – viele Kleinbetriebe in Bedrängnis

Besonders betroffen sind kleine und mittlere Unternehmen, wie die Industrie- und Handelskammern berichten. In ihren Konjunkturumfragen melden viele Betriebe akute Liquiditätsprobleme. DIHK-Chefanalyst Volker Treier warnt:
„Die Krise zieht sich, und immer mehr Betrieben geht die Luft aus.“

Er fordert von der Bundesregierung Maßnahmen zur wirtschaftlichen Entlastung. Neben unsicherer Wirtschaftspolitik nennt er auch die Auswirkungen der US-Zölle als verunsichernden Faktor.

Auch Verbraucher kämpfen mit Zahlungsunfähigkeit

Nicht nur Unternehmen, auch Privatpersonen geraten zunehmend in finanzielle Schieflage. Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen lag im Januar bei 6221 Fällen, das sind 10 Prozent mehr als im Januar des Vorjahres.

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