Im Jahr 2024 wurde in Deutschland eine beunruhigende Zunahme an Falschgeld festgestellt. Laut dem Bericht der Bundesbank wurden 72.413 gefälschte Banknoten aus dem Verkehr gezogen, was einen Anstieg von 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Besonders betroffen sind gängige Banknoten wie der 50- und 20-Euro-Schein, die am häufigsten gefälscht werden.
Ursachen für den Anstieg von Falschgeld
Der Anstieg der gefälschten Banknoten hat mehrere Ursachen. Ein erheblicher Anteil der Fälschungen stammt von sogenannten „MovieMoney“- oder „Prop Copy“-Scheinen, die ursprünglich als Spielgeld oder Filmrequisiten gedacht waren. Diese Scheine sehen echten Banknoten auf den ersten Blick täuschend ähnlich, was sie für Kriminelle attraktiv macht. In Deutschland machten solche Scheine etwa 17 Prozent der sichergestellten Falschgelder aus. Besonders häufig betroffen sind 10- und 20-Euro-Scheine.
Europäische Zusammenarbeit zur Bekämpfung von Falschgeld
Im gesamten Euro-Raum stieg die Zahl der sichergestellten Falschgeldnoten im Vergleich zum Vorjahr um 18,6 Prozent auf 554.000. Besonders auffällig war eine Aktion von Europol, bei der 174 Pakete mit „MovieMoney“ im Gesamtwert von 14 Millionen Euro sichergestellt wurden. Trotz dieses Anstiegs sank die Schadenssumme in Deutschland von 5,1 Millionen Euro auf 4,5 Millionen Euro, was auf den geringeren Anteil an gefälschten 200- und 500-Euro-Scheinen zurückzuführen ist.
Die häufigsten Falschgeldarten
Die am häufigsten gefälschten Banknoten in Deutschland sind der 50-Euro-Schein (40 Prozent der Fälschungen) und der 20-Euro-Schein. Diese Banknoten sind aufgrund ihrer Häufigkeit im Zahlungsverkehr besonders attraktiv für Fälscher. In Europa entfallen auf den 50-Euro-Schein sogar 43,3 Prozent aller gefälschten Banknoten.
Münzfälschungen: Ein kleiner, aber zunehmender Trend
Obwohl Münzfälschungen weniger häufig auftreten, gab es 2024 auch einen Anstieg bei gefälschten Münzen. Besonders betroffen waren Zwei-Euro-Stücke, mit insgesamt 141.332 gefälschten Münzen. Dies entspricht einem Anstieg von 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Grund für den Anstieg wird in der Sammlung verdächtiger Münzen durch Unternehmen und deren anschließender Einreichung bei der Bundesbank gesehen.
Risiken und Maßnahmen
Die Bundesbank betont, dass der Umgang mit Falschgeld ein ernstes Problem darstellt. Wer gefälschte Banknoten annimmt, bleibt auf dem Schaden sitzen, da diese nicht ersetzt werden. Auch der Weiterverkauf von Falschgeld ist eine Straftat. Daher ruft die Bundesbank dazu auf, verdächtige Banknoten bei der Polizei oder der Bundesbank abzugeben. Trotz der gestiegenen Zahl an Fälschungen bleibt das Risiko, im Alltag auf Falschgeld zu stoßen, im Vergleich zur Gesamtzahl der Banknoten relativ gering.