Unilever plant, seine Eiscremesparte, zu der auch die Marke Ben & Jerry’s gehört, in Amsterdam an die Börse zu bringen. Dies betrifft auch bekannte Marken wie Magnum und Langnese, die zukünftig eine separate Einheit bilden sollen.
Unilever, der britische Konsumgütergigant hinter beliebten Marken wie Ben & Jerry’s, Magnum, Langnese und Cornetto, kündigte an, seine Eiscremesparte bis 2025 an die Börse zu bringen. Die Entscheidung zur Abspaltung wurde als Teil des Unternehmenssparprogramms getroffen. Unilever hofft, dass die neue Gesellschaft ein weltweit führendes Unternehmen in der Eiscremebranche wird, da fünf der zehn meistverkauften globalen Eiscrememarken zu Unilever gehören.
Der Konzern hatte ursprünglich angekündigt, das Eiscremegeschäft zu verkaufen oder ein Joint Venture zu bilden. Doch nun verfolgt Unilever die Zweitnotierung der Eiscremesparte in Amsterdam, London und New York, was einige Analysten als Rückschlag für den britischen Finanzstandort London werten. London hatte im Zuge von Börsenreformen versucht, nach dem Brexit konkurrenzfähiger zu werden, jedoch blieb der erhoffte Erfolg bislang aus.
Ben & Jerry’s, das für seine bunte und politisch aufgedrehte Marke bekannt ist, ist oft für seinen Aktivismus, wie etwa der Kritik an Donald Trump, in den Schlagzeilen. Trotzdem ist es Teil eines Unternehmens, das immer noch eine sehr starke Marktpräsenz in der Eiscremebranche hat. Neben Ben & Jerry’s führt Unilever auch die Marken Magnum, Cornetto und Langnese, die allesamt erfolgreich auf dem Markt positioniert sind.
Unilever hat 2024 einen Umsatz von 60,8 Milliarden Euro erzielt, was einem Wachstum von 4,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Doch für 2025 wird ein langsameres Wachstum von 3 bis 5 Prozent erwartet. Das Marktwachstum hat sich im vergangenen Jahr verlangsamt, und auch im ersten Halbjahr 2025 wird ein schwaches Wachstum prognostiziert. Zur Stabilisierung der Unternehmensbewertung plant Unilever zudem einen Aktienrückkauf in Höhe von 1,5 Milliarden Euro.
Die Reaktion der Börse auf die Ankündigungen war jedoch negativ. Die Aktien von Unilever verloren knapp sieben Prozent an Wert. Trotz der Herausforderungen bleibt Unilever eines der größten Unternehmen im globalen Konsumgütermarkt.