Blackout in Spanien: Solaranlagen im Mittelpunkt

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Netzstörung beginnt mit Sonnenstrom-Spitze

Am Montagmittag wurde das Stromnetz im Südwesten Spaniens um 12:33 Uhr erstmals instabil. Der Netzbetreiber Red Eléctrica erklärte, dass sich das Netz „wie bei einem Stromausfall“ verhielt, obwohl noch keine vollständige Abschaltung erfolgte. Nur 1,5 Sekunden später kam es jedoch zu einem erneuten Zwischenfall – diesmal zu einem tatsächlichen Blackout.

Nach bisherigen Erkenntnissen war die Ursache eine plötzliche Überproduktion von Solarstrom, der zu diesem Zeitpunkt etwa 55 Prozent des Strommixes ausmachte.

Technisches Versagen bei automatischer Abschaltung

Eigentlich sollen Photovoltaikanlagen mit Sensoren ausgestattet sein, die eine automatische Abschaltung bei Frequenzabweichungen ermöglichen. Doch diese Funktion reagierte offenbar nicht schnell genug oder war in Teilen nicht aktiv.

Die Folge war eine rasche Überlastung des Netzes. Innerhalb von 5 Sekunden brach die Stromversorgung um 15 Gigawatt ein – was 60 Prozent der landesweiten Nachfrage entsprach.

Verbindung zu Frankreich als Katalysator

Besonders kritisch war der gleichzeitige Abbruch der Verbindung zum französischen Stromnetz – nur 3,5 Sekunden nach dem zweiten Vorfall. Unter normalen Umständen hätte überschüssiger Strom in das Nachbarland exportiert werden können. Doch durch den Verbindungsverlust konnte die Netzlast nicht abgefedert werden.

Red Eléctrica warnt vor wiederholten Vorfällen

In einer Pressekonferenz erklärte der Netzbetreiber:
Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Sonnenstromproduktion Auslöser des ersten Ereignisses war.

Ein Cyberangriff wurde ausgeschlossen. Die Experten sehen die Ursache in der ungenügenden Regelbarkeit erneuerbarer Quellen unter Extrembedingungen.

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