Kirstin ScheunerEin tragisches Unglück ereignete sich in der litauischen Hauptstadt Vilnius, als ein Frachtflugzeug, das im Auftrag von DHL unterwegs war, beim Anflug abstürzte. Die Maschine verfehlte ein Wohnhaus nur knapp und stürzte in einen Hof. Mindestens ein Mensch kam ums Leben, drei weitere wurden verletzt.
Unglücksstelle und erste Reaktionen
Die Boeing 737, betrieben von der spanischen Fluggesellschaft Swift Air, war von Leipzig gestartet und sollte in Vilnius landen. Laut dem litauischen Krisenmanagementzentrum ereignete sich der Absturz etwa 1,5 Kilometer vor der Landebahn. Ein Wohnhaus wurde durch Trümmerteile beschädigt, alle zwölf Bewohner konnten jedoch rechtzeitig evakuiert werden.
Bürgermeister Valdas Benkunskas sagte, dass die Maschine das Gebäude “nur zufällig” nicht direkt getroffen habe. Feuerwehr- und Rettungskräfte wurden früh am Morgen alarmiert und sind weiterhin im Einsatz. Renatas Pozela, Leiter der Feuerwehr, bestätigte, dass die Trümmer der Maschine über mehrere hundert Meter verstreut sind.
Besatzung betroffen
An Bord der Maschine befanden sich vier Besatzungsmitglieder. Ein spanischer Staatsbürger kam bei dem Absturz ums Leben. Die drei weiteren Crewmitglieder – ein Deutscher, ein Litauer und ein weiterer Spanier – wurden verletzt und medizinisch versorgt. DHL erklärte, man sei in Gedanken bei den Betroffenen und werde alles tun, um die Ursache des Unglücks aufzuklären.
Absturzursache noch unklar
Die genauen Umstände des Absturzes sind bisher nicht bekannt. Litauens Polizeichef Arunas Paulauskas erklärte, dass der Absturz möglicherweise auf einen technischen Defekt oder menschliches Versagen zurückzuführen sei. Gleichzeitig betonte er, dass auch andere Szenarien, wie ein Terroranschlag, untersucht werden müssen. “Es ist zu früh, eine genaue Ursache festzustellen”, sagte Paulauskas.
Deutsche Behörden beteiligt
Deutsche Sicherheitsbehörden sind an der Untersuchung beteiligt und stehen in engem Austausch mit litauischen Stellen. Auch DHL hat eigene Ermittlungen zu dem Vorfall eingeleitet.
Weitere Schritte
Die Ermittlungen am Unfallort werden nach Angaben der litauischen Behörden voraussichtlich eine Woche in Anspruch nehmen. Neben der Bergung von Beweismaterial und Trümmerteilen wird auch die Blackbox des Flugzeugs analysiert, um Aufschluss über den Hergang des Unglücks zu erhalten.
Dieses Unglück unterstreicht die Bedeutung strenger Sicherheitsvorkehrungen im Luftverkehr. Während die Ursache des Absturzes geklärt wird, bleibt das Unglück ein tragisches Ereignis für die Angehörigen und alle Beteiligten.
