ESC in Malmö: Sicherheitsmaßnahmen gegen Terror-Angst

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Sicherheitsmaßnahmen und Proteste überschatten Eurovision Song Contest in Malmö

Der 68. Eurovision Song Contest (ESC) in Malmö, Schweden, ist von intensiven Sicherheitsvorkehrungen überschattet, da die Angst vor Terroranschlägen in der Stadt zunehmend wächst. Rund 1.000 Polizisten, Scharfschützen und ein Flugverbot prägen die Sicherheitsmaßnahmen, die von der Polizei ergriffen wurden, um die Veranstaltung zu schützen. Währenddessen planen pro-palästinensische Gruppen Proteste gegen die Teilnahme Israels.

Hintergrund der Sicherheitslage

Bereits vor der Ankunft des ESC-Trosses fanden in der schwedischen Hafenstadt, die etwa 350.000 Einwohner zählt, israelkritische Demonstrationen statt. Dies liegt zum Teil daran, dass Malmö eine der größten muslimischen Gemeinschaften Schwedens beheimatet. Darüber hinaus ist Malmö ein Brennpunkt der eskalierenden Gangkriminalität im Land. Am Freitag vor der ESC-Woche kam es in der Stadt zu Koran-Verbrennungen.

Verschärfte Sicherheitsmaßnahmen

Zur Sicherung der Veranstaltung wurden mehrere Maßnahmen eingeführt:

Schwer bewaffnete Polizei: In der ganzen Stadt sind schwer bewaffnete Polizisten präsent, die durch Verstärkung aus Dänemark und Norwegen unterstützt werden.

Scharfschützen: Dutzende Scharfschützen sind auf den Dächern rund um die Malmö Arena stationiert, um eine möglichst umfassende Überwachung sicherzustellen.

Flugverbot: Ein Flugverbot über der Stadt wurde verhängt, um potenziellen Bedrohungen aus der Luft entgegenzuwirken.

Drohnenüberwachung: Die Polizei nutzt Drohnen, um die Veranstaltung und die Umgebung noch genauer zu überwachen.

Petra Stenkula, Malmös Polizeichefin, erklärte: „Wir sind auf alles vorbereitet.“

Geplante Protestaktionen

Mehrere Gruppen haben Protestaktionen angekündigt:

Pro-palästinensische Demonstrationen: Für heute ist ein Marsch in der Innenstadt geplant, der die Teilnahme Israels am ESC kritisieren soll. „Stoppa Israel“, ein Zusammenschluss verschiedener Gruppen, erwartet bis zu 30.000 Teilnehmer.

FalastinVision: Parallel zum ESC-Finale soll eine alternative Veranstaltung, die als „völkermordfreier Song Contest“ bezeichnet wird, stattfinden.

„Ship to Gaza“: Im Hafen von Malmö ist ein Schiff vor Anker gegangen, das ursprünglich dazu vorgesehen war, die Blockade des Gazastreifens zu durchbrechen. Dieses Schiff dient als Plattform für pro-palästinensische Veranstaltungen zur Unterstützung der Proteste.

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Offizielle Reaktionen und Auswirkungen auf den ESC

Die Teilnahme der israelischen Kandidatin Eden Golan hat eine hitzige Debatte ausgelöst. Bereits vor dem ESC-Wettbewerb wurde Israel von der Europäischen Rundfunkunion aufgefordert, den Text seines Liedes zu ändern, um Anspielungen auf das Hamas-Massaker am 7. Oktober zu vermeiden. Golans Beitrag „October Rain“ wurde in „Hurricane“ umbenannt.

Die israelische Sängerin Eden Golan

Der israelische Nationale Sicherheitsrat verschärfte kurz vor dem ESC eine Reisewarnung für Malmö von Stufe 2 (potenzielle Bedrohung) auf Stufe 3 (mittlere Bedrohung). Die offizielle Feiermeile im Folkets Park und der Euroclub im Konzerthaus haben strenge Sicherheitsvorschriften eingeführt: Taschen jeglicher Art sind verboten, auch kleinste Handtaschen.

Trotz all dieser Maßnahmen bleibt die Sicherheitslage angespannt, während die weltweite Aufmerksamkeit auf Malmö und den Eurovision Song Contest gerichtet ist.

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