Pruntrut schließt ausländische Tagesgäste vom Freibad aus
Die Schweizer Gemeinde Pruntrut im Kanton Jura sorgt mit einer neuen Zutrittsregelung für Diskussionen. Seit dem 5. Juli 2025 dürfen nur noch schweizerische Staatsangehörige sowie Personen mit Aufenthalts- oder Arbeitsbewilligung das städtische Freibad nutzen. Die rund 6.000 Einwohner zählende Gemeinde begründet den Schritt mit Sicherheitsbedenken und dem Wunsch nach einer “respektvollen und ruhigen Umgebung”.
Franzosen betroffen, Urlauber benötigen Nachweis
Konkret richtet sich die Regelung gegen Tagesbesucher aus dem benachbarten Frankreich. Diese hatten laut Gemeindevertretern in der Vergangenheit für wiederholte Zwischenfälle gesorgt. Ausgenommen vom Verbot sind ausländische Touristen, die in regionalen Hotels oder auf Campingplätzen übernachten. Sie erhalten eine Zutrittskarte und dürfen weiterhin das Bad besuchen.
Unruhestifter ausgemacht
Die Entscheidung fällt nicht aus heiterem Himmel: Seit Beginn der Badesaison mussten mehr als 20 Personen wegen ungebührlichen Verhaltens vom Freibad ausgeschlossen werden. Die Gemeinde nennt als Gründe Unhöflichkeit, Missachtung der Baderegeln und aggressives Verhalten. Ziel sei es, die Sicherheit der Besucher zu gewährleisten.
Kontroverse Reaktionen in der Schweiz
Die Maßnahme stößt in sozialen Netzwerken und Medien auf ein geteiltes Echo. Während einige die Entscheidung als notwendigen Schutz der lokalen Bevölkerung verteidigen, werfen Kritiker der Gemeinde Diskriminierung ausländischer Besucher vor. Besonders brisant: Die Entscheidung fällt in eine Zeit, in der die Sicherheitslage in vielen Freibädern Europas zunehmend angespannt ist.
Reaktionen auch in Deutschland
Die Debatte wird auch in Deutschland aufmerksam verfolgt. Die Zahl der sexuellen Übergriffe in Freibädern steigt laut Polizeistatistiken kontinuierlich an. Jüngst wurden allein an einem Tag vier Fälle aus Ludwigshafen, Besigheim, Asperg und Rüsselsheim gemeldet. In Berlin registrierte die Polizei zwischen April und Juni 19 Straftaten in Freibädern, davon zwei sexueller Natur.
Sicherheitskrise in Freibädern: Eskalation durch tägliche Vorfälle
Polizei meldet alarmierende Zunahme von Freibad-Vorfällen
Mit Beginn der Sommerferien geraten deutsche Freibäder vermehrt in den Fokus der Öffentlichkeit. Allein am 3. Juli 2025 wurden vier sexuelle Übergriffe gemeldet. Die Behörden sehen eine drastische Zunahme von Straftaten, insbesondere durch männliche Tatverdächtige ohne deutsche Staatsangehörigkeit.
Mehrere Täter an nur einem Tag
In Ludwigshafen belästigte ein 36-Jähriger vier Frauen und Mädchen im Alter zwischen 13 und 28 Jahren. In Besigheim wurde eine 14-Jährige von einem 27-jährigen Mann begrapscht. In Asperg onanierte ein 25-Jähriger im Becken vor Jugendlichen, während in Rüsselsheim ein 28-Jähriger ohne festen Wohnsitz eine Schwimmerin unsittlich berührte. Alle Verdächtigen wurden zunächst wieder auf freien Fuß gesetzt.
Fall Gelnhausen als Wendepunkt
Ein früherer Vorfall in Gelnhausen, bei dem vier Syrer im Alter zwischen 18 und 28 Jahren beschuldigt wurden, mehrere Mädchen sexuell belästigt zu haben, gilt als Auslöser der aktuellen Debatte. Die laufenden Ermittlungen führten zu Forderungen nach konsequentem Vorgehen und neuen Sicherheitskonzepten.
Statistiken aus Bayern und Berlin
Laut dem bayerischen Landeskriminalamt wurden allein im Jahr 2024 insgesamt 227 Fälle sexualbezogener Delikte in Bädern registriert. 97 von 163 Tatverdächtigen hatten keine deutsche Staatsangehörigkeit. In Berlin wurden bereits 19 Vorfälle in Freibädern verzeichnet, davon zwei sexuelle Übergriffe.
Forderung nach Zutrittskontrollen und Personalaufstockung
Angesichts der Eskalationen fordern Kommunen und Sicherheitsexperten nun konsequentere Zutrittsregelungen, mehr Sicherheitspersonal und eine verstärkte Videoüberwachung. Die Maßnahme der Schweizer Gemeinde Pruntrut wird als mögliches Modell diskutiert.