Tschechien setzt auf Atomkraft: Eine klare Abkehr von Deutschlands Energiewende

10 months ago

Während Deutschland seine Energiewende vorantreibt und sich von der Atomkraft verabschiedet hat, schlägt Tschechien einen deutlich anderen Weg ein. Die Entscheidung, bis zu vier neue Atomreaktoren zu bauen, markiert einen klaren Kurswechsel und positioniert Tschechien neben Ländern wie Frankreich, die auf die Kernenergie als Teil ihrer Energiestrategie setzen.

Fakten zu Tschechiens Atomkraftplänen

  • Ausschreibung für neue Reaktoren: Tschechien hat offiziell den Bau von bis zu vier neuen Atomreaktoren ausgeschrieben. Diese sollen in den bestehenden Kraftwerken Dukovany und Temelin errichtet werden.
  • Investitionsvolumen: Die Kosten für den Ausbau werden auf rund zwei Billionen Tschechische Kronen (etwa 80,3 Milliarden Euro) geschätzt.
  • Zeitplan: Der finale Bieter für das Großprojekt soll Mitte 2024 bekannt gegeben werden.

Kritische Stimmen und internationale Bedenken

  • In Tschechien: Während einige Experten den Ausbau begrüßen, warnen Kritiker vor den enormen Kosten. Jaroslav Mil, ehemaliger Chef des Energiekonzerns CEZ, betont die finanzielle Last für den Staat.
  • In Österreich: Besonders in Niederösterreich lösen die Pläne Besorgnis aus. Politiker warnen vor einem “Sicherheitsrisiko” und kritisieren die Entscheidung als “klimapolitischen Wahnsinn”. Martin Litschauer von den Grünen und Stephan Pernkopf (ÖVP) äußern massive Sicherheitsbedenken.

Deutschlands isolierter Weg

Deutschland hat seine letzten Atomkraftwerke abgeschaltet und verlässt sich vollständig auf erneuerbare Energien. Diese Entscheidung steht im Kontrast zu Tschechiens neuer Ausrichtung und wird zunehmend als Sonderweg wahrgenommen.

Tschechiens Entscheidung für den Bau von bis zu vier neuen Atomreaktoren ist ein deutliches Signal gegen den Trend der reinen Energiewende hin zu erneuerbaren Energien, wie ihn Deutschland verfolgt. Die Pläne werfen Fragen bezüglich der Kosten, der Sicherheit und der klimapolitischen Ausrichtung auf. Während einige die Entscheidung als notwendigen Schritt zur Sicherung der Energieversorgung sehen, warnen andere vor den langfristigen Folgen. Die Entwicklung zeigt, dass die Debatte um die Zukunft der Energieversorgung in Europa und darüber hinaus noch lange nicht abgeschlossen ist.

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