Volvo streicht Tausende Stellen – Fokus auf Hybridmodelle

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2 days ago

Abbau von Arbeitsplätzen als Reaktion auf Marktschwäche

Der schwedische Autobauer Volvo Cars kündigt eine umfangreiche Umstrukturierung an. Im Mittelpunkt der Maßnahme steht der Abbau von rund 3000 Arbeitsplätzen, vor allem im Verwaltungsbereich in Schweden. Nach Angaben des Unternehmens betrifft die Kürzung etwa 15 Prozent der weltweiten Verwaltungsmitarbeiter.

„Die Automobilindustrie befindet sich mitten in einer herausfordernden Phase. Um dem zu begegnen, müssen wir unseren Cashflow verbessern und unsere Kosten strukturell senken“, erklärte CEO Håkan Samuelsson. Die Gespräche mit den Gewerkschaften wurden bereits aufgenommen.

Schwache Zahlen belasten den Konzern

Bereits im ersten Quartal 2025 hatte Volvo unerwartet schwache Geschäftszahlen vorgelegt. Die Nachfrage nach Elektroautos, auf die Volvo stark gesetzt hatte, blieb hinter den Erwartungen zurück. Gleichzeitig belasten hohe Kosten für Batteriematerialien sowie die Unsicherheiten um mögliche Zölle durch die USA die Bilanz.

Volvo hatte zuvor einen klaren Fokus auf batteriebetriebene Fahrzeuge (BEV) gelegt. Diese Strategie entpuppte sich angesichts sinkender Nachfrage und steigender Produktionskosten als riskant. Die Rückkehr des ehemaligen CEOs Samuelsson an die Unternehmensspitze soll nun einen strategischen Kurswechsel einleiten.

Stellenabbau betrifft vor allem Schweden

Laut Unternehmensangaben entfallen von den 3000 betroffenen Stellen etwa 1200 auf Festangestellte in Schweden, hinzu kommen rund 1000 externe Berater, deren Verträge nicht verlängert werden sollen. Derzeit beschäftigt Volvo weltweit etwa 42.600 Vollzeitkräfte.

Das Unternehmen will durch die Maßnahme 18 Milliarden schwedische Kronen (etwa 1,7 Milliarden Euro) einsparen. Bereits im zweiten Quartal fallen jedoch Sonderkosten in Höhe von rund 1,5 Milliarden Kronen für Abfindungen und Restrukturierung an.

Strategiewechsel: Rückbesinnung auf Hybride

Volvo will sich künftig nicht mehr ausschließlich auf reine E-Autos konzentrieren. Stattdessen sollen Plug-in-Hybride wieder verstärkt im Portfolio angeboten werden. Diese gelten im Konzern als Übergangslösung für Kunden, die beim Umstieg auf Elektromobilität noch zögern.

Im ersten Quartal 2025 betrug der Anteil der voll elektrischen Fahrzeuge nur noch 19 Prozentzwei Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Das Unternehmen reagiert damit auf eine verhaltene Nachfrage und mangelnde Ladeinfrastruktur, besonders in wichtigen Exportmärkten.

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