Zölle belasten Sportmode-Markt: Lululemon im freien Fall

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13 hours ago

Lululemon warnt vor Gewinneinbruch durch neue Importzölle

Der kanadische Hersteller Lululemon Athletica, bekannt für hochwertige Yoga- und Sportbekleidung, hat seine Gewinnprognose für 2025 deutlich gesenkt. Grund dafür sind die geplanten US-Zölle auf Importe aus Ländern wie Vietnam, Kambodscha und Sri Lanka, die zu den wichtigsten Beschaffungsmärkten des Unternehmens zählen.

Wie das in Vancouver ansässige Unternehmen mitteilt, wird nun ein Gewinn zwischen 14,58 und 14,78 US-Dollar je Aktie erwartet – bisher lag die Spanne bei 14,95 bis 15,15 US-Dollar. Die Umsatzprognose bleibt mit 11,15 bis 11,3 Milliarden US-Dollar hingegen unverändert.

Nachbörslicher Kurssturz um über 22 Prozent

Die Auswirkungen auf den Aktienkurs ließen nicht lange auf sich warten: Im nachbörslichen US-Handel verlor die Aktie von Lululemon mehr als 22 Prozent. Der Markt reagierte damit unmittelbar auf die deutlich verschlechterten Ertragsaussichten, vor allem im Hinblick auf die zukünftige Bruttomarge.

Laut Finanzchefin Meghan Frank basieren die neuen Berechnungen auf zusätzlichen Zöllen in Höhe von 30 Prozent auf Importe aus China sowie 10 Prozent auf Einfuhren aus anderen Produktionsländern. Man plane jedoch, die Belastungen „teilweise durch moderate Preisanpassungen bei einem kleinen Teil des Sortiments auszugleichen“.

Branchenschock trifft auch Adidas und Puma

Der massive Kurseinbruch von Lululemon hatte auch spürbare Auswirkungen auf andere börsennotierte Sportartikelhersteller. So verloren Adidas im frühen Handel 0,9 Prozent, während Puma sogar 1,7 Prozent einbüßte. Anleger sehen offenbar Parallelen in der globalen Beschaffungsstruktur und befürchten ähnliche Auswirkungen durch US-Handelsmaßnahmen.

Ein Marktteilnehmer erläuterte: „Mit einer Bruttomarge um die 60 Prozent können sie Zölle zwar am besten wegstecken, aber genau diese hohe Marge ist ihr Alleinstellungsmerkmal.“ Damit gerät ausgerechnet der wichtigste Wettbewerbsvorteil von Lululemon unter Druck – mit potenziell langfristigen Folgen für die Positionierung am Markt.

Strategieanpassung mit Preisanhebungen nur begrenzt möglich

Ob sich die Belastungen durch Preiserhöhungen tatsächlich kompensieren lassen, bleibt fraglich. Lululemon kündigte an, diese Maßnahme nur „bei einem kleinen Teil der Produkte“ umzusetzen. In einem hochkompetitiven Marktumfeld könnte eine breitere Preisstrategie zu Absatzrisiken führen, insbesondere gegenüber günstigeren Wettbewerbern.

Investoren blicken daher mit Sorge auf die kommenden Quartale – und auf mögliche weitere protektionistische Schritte der US-Politik, die die globale Textil- und Sportmodebranche insgesamt erfassen könnten.

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