Documenta in der Krise: Ein Antisemitismus-Skandal erschüttert erneut das Kunstfestival

1 year ago

Skandalgeschüttelte Documenta: Droht das Ende einer Ära?

Ein Jahr nach dem Antisemitismus-Skandal, der 2022 die Documenta erschütterte, sieht sich das renommierte Kunstfestival in Kassel mit einer neuerlichen Krise konfrontiert. Die angekündigten Reformen scheinen ins Leere gelaufen zu sein, was die Zukunft des Festivals in Frage stellt.

Claudia Roth greift ein: Ende der Unterstützung?

Kulturstaatsministerin Claudia Roth zieht Konsequenzen aus dem erneuten Versagen. Sie droht mit dem Ende jeder finanziellen Unterstützung durch den Bund, was tiefgreifende Folgen für das Kunstfestival nach sich ziehen könnte.

Neuer Skandal um Ranjit Hoskoté

Die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete, dass Ranjit Hoskoté, Mitglied der Findungskommission für den Kurator der Documenta 16, sich einer antisemitischen Petition angeschlossen und seine Unterstützung für „BDS India“ bekundet hatte. BDS steht für Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen gegen Israel und ist wegen seiner Haltung zum israelisch-palästinensischen Konflikt umstritten. Hoskoté rechtfertigte seine Beteiligung mit seinem Engagement gegen den Hindutva-Extremismus in Indien und betonte, er lehne die Ziele von BDS ab.

Antisemitische Verschwörungstheorien und Verantwortung

Die Tatsache, dass Hoskotés Unterstützung für die Petition nicht vor seiner Berufung diskutiert wurde, wirft ernste Fragen auf. Die angemessene Reaktion, so die Forderung, sei sein Austritt aus der Kommission und das glaubwürdige Zurückziehen seiner Unterschrift. Dies stellt die Verantwortlichen, darunter Kunstministerin Angela Dorn und Ex-Oberbürgermeister Christian Geselle, sowie den neuen Geschäftsführer der Documenta, Andreas Hoffmann, in ein schlechtes Licht.

Politische Reaktionen und die Zukunft der Documenta

Claudia Roth hat Hoskoté deutlich kritisiert und sich vom BDS distanziert. Die drohende Einstellung der finanziellen Unterstützung durch den Bund könnte das Ende der Documenta bedeuten, wenn Land Hessen und Stadt Kassel nicht entschieden eingreifen. Ministerpräsident Boris Rhein wird aufgefordert, die Angelegenheit zur Chefsache zu erklären und einen klaren Schnitt zu machen, um die große Nachkriegstradition der Documenta zu retten.

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