Krise der Traditionsmarken: Arko, Hussel und Eilles melden erneut Insolvenz an

8 months ago

In einer überraschenden Wendung haben die bekannten Süßwaren- und Teemarken Arko, Hussel und Eilles, die alle unter dem Dach der Deutschen Confiserie Holding agieren, ihre Zahlungsunfähigkeit erklärt. Diese Entwicklung markiert einen erneuten Rückschlag für die Unternehmen, die erst im Jahr 2021 eine Insolvenz durchlaufen und sich damals erfolgreich restrukturiert hatten. Die Insolvenzanträge, die beim Amtsgericht Norderstedt eingereicht wurden, betreffen rund 1200 Mitarbeiter in etwa 300 Filialen deutschlandweit.

Eine Kette unglücklicher Ereignisse

Die erneute Insolvenzanmeldung ist ein deutliches Zeichen der anhaltenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten, mit denen die drei Firmen konfrontiert sind. Die vorläufige Insolvenzverwaltung wurde dem Hamburger Rechtsanwalt Dietmar Penzlin übertragen, der nun die Aufgabe hat, die Zukunft der Unternehmen zu sichern und möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten. Die Gründe für die finanzielle Schieflage sind vielfältig, wobei die Nachwirkungen der Corona-Krise als wesentlicher Faktor gelten. Trotz der erfolgreichen Überwindung der Krise im Jahr 2021 durch eine Insolvenz in Eigenregie stehen die Unternehmen erneut vor enormen Herausforderungen.

Die Geschichte der Unternehmen

Die drei Marken blicken auf eine lange Tradition zurück und haben sich über Jahrzehnte einen Namen in der deutschen Süßwaren- und Teebranche gemacht. Arko, gegründet 1948, etablierte sich als Kaffeehändler, während Hussel seit 1949 für hochwertige Confiserie- und Süßwaren bekannt ist. Eilles, übernommen von J.J. Darboven im Jahr 2016, genießt einen exzellenten Ruf als Teeverkäufer. Der Zusammenschluss von Arko und Eilles mit Hussel im September 2018 sollte eigentlich die Marktposition stärken und Synergien schaffen. Die gemeinsame Vision war es, durch attraktive Größenvorteile und eine solide Basis für weiteres Wachstum die Zukunft der Unternehmen zu sichern.

Auswirkungen auf die Beschäftigten und die Branche

Die Nachricht von der Insolvenz hat weitreichende Folgen für die Mitarbeiter, deren Löhne und Gehälter nun durch das Insolvenzgeld für die nächsten drei Monate gesichert sind. Diese Maßnahme bietet einen vorübergehenden Schutz, doch die Unsicherheit über die langfristige Zukunft der Unternehmen und ihrer Angestellten bleibt. Die Insolvenzanmeldung ist nicht nur für die Betroffenen ein schwerer Schlag, sondern wirft auch Fragen über die Stabilität und Resilienz traditioneller Geschäftsmodelle in der Süßwaren- und Teebranche auf.

Die Situation von Arko, Hussel und Eilles unterstreicht die Herausforderungen, denen sich traditionelle Einzelhandelsmarken in einem sich schnell verändernden Marktumfeld gegenübersehen. Es zeigt sich, dass selbst Unternehmen mit einer langen Geschichte und einem etablierten Kundenstamm nicht gegen die Turbulenzen immun sind, die durch wirtschaftliche Schwankungen und unvorhersehbare Ereignisse wie eine Pandemie ausgelöst werden können. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, ob und wie diese Traditionsunternehmen sich erneut erholen und eine tragfähige Strategie für die Zukunft entwickeln können.

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