Die jüngsten Quartalszahlen des Bierherstellers AB Inbev, bekannt für Marken wie Beck’s, haben die Erwartungen der Börse enttäuscht. Der Aktienkurs des Konzerns fiel am Donnerstag um 4,9 Prozent und besiegelte AB Inbev als den größten Verlierer im Nahrungsmittelsektor. Die rückläufigen Absatzzahlen sind dabei hauptsächlich auf ein schwächeres Geschäft in China zurückzuführen, einem Markt, der für AB Inbev in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen hat.
Rückläufige Entwicklung trotz Prognoseanpassung
Trotz einer leichten Erhöhung der EBIT-Prognose des Unternehmens konnte AB Inbev die Marktteilnehmer nicht überzeugen. Laut eines Händlers hatten sich viele Anleger höhere Werte erhofft, die sogenannten „Whisper-Schätzungen“ waren bereits optimistischer als die offiziell angepasste Prognose. Diese Enttäuschung hat die Aktie unter Druck gesetzt und zu einem kurzfristigen Abwärtstrend geführt.
Ein Börsenanalyst erklärte: „Die Frage ist nun, ob das Aktienrückkaufprogramm den Kurs schnell stabilisieren kann.“ Mit diesem Rückkaufprogramm plant der Konzern, rund zwei Milliarden Dollar in den eigenen Aktienmarkt zu investieren, um den Kurs wieder anzukurbeln und das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen. Dennoch bleibt die Aktie in der Preisspanne zwischen 50 und 60 Euro stabil, was auf eine mögliche Unterstützung durch das Rückkaufprogramm hinweisen könnte.
China als Schwachstelle
Der asiatische Markt, insbesondere China, bleibt für AB Inbev eine Herausforderung. Trotz der bisherigen Expansion in den chinesischen Markt sind die aktuellen Verkaufszahlen ein deutlicher Rückschlag für das Unternehmen. Nach den Worten eines Marktteilnehmers ist die chinesische Nachfrage derzeit „stark gebremst“. Die genauen Gründe für diesen Rückgang sind nicht eindeutig, könnten aber mit einer veränderten Nachfrage sowie wirtschaftlichen Unsicherheiten in China zusammenhängen.
Positive Entwicklung bei Konkurrent Carlsberg
Im Gegensatz zu AB Inbev konnte der dänische Bierkonzern Carlsberg seine Marktziele erreichen. Die jüngsten Zahlen entsprachen den Erwartungen, und das Unternehmen bestätigte seinen positiven Ausblick für die kommenden Monate. Dies spiegelt sich auch im Aktienkurs von Carlsberg wider, der stabil bleibt und bei Anlegern Vertrauen schafft.
Während AB Inbev sich vorerst auf interne Maßnahmen zur Stabilisierung fokussiert, zeigt sich Carlsberg widerstandsfähig und als solider Mitbewerber im Markt. Es bleibt abzuwarten, ob das Rückkaufprogramm und potenzielle Marktanpassungen AB Inbev den nötigen Aufschwung bringen, um den Rückgang in China auszugleichen.