Mit den warmen Temperaturen wächst die Lust auf eine kühle Erfrischung – doch das Vergnügen an der Eisdiele wird in diesem Jahr teurer als je zuvor. In einigen Städten kostet eine Kugel Eis bis zu drei Euro, während in kleineren Orten mindestens 1,50 Euro verlangt wird. Die Zeiten, in denen eine Kugel für wenige Cent zu haben war, sind endgültig vorbei.
Warum steigen die Preise so stark?
Die Ursachen für die Preiserhöhungen liegen auf der Hand: steigende Energiekosten, höhere Mieten und Löhne belasten die Betriebe. Zudem sind Milch, Zucker, Pistazien und weitere Zutaten deutlich teurer geworden.
Laut Julius Göttl von der Eiswerkstatt Stuttgart müssen Eisdielen ihre Preise anpassen, um wirtschaftlich arbeiten zu können. „Zehn Cent mehr pro Kugel können bereits entscheidend sein, damit sich das Geschäft rentiert.“ Besonders seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs sind die Produktions- und Betriebskosten spürbar gestiegen. Dennoch bleibt Göttl optimistisch: „Es ist wie bei den Tankstellen – egal wie hoch die Preise sind, die Leute werden immer ihr Eis essen.“
Eis wird zum Luxusgut
Der Verband der italienischen Eisdielen, Uniteis, verteidigt die Preisentwicklung. Ein Eis in zentraler Innenstadtlage mit großer Terrasse sei naturgemäß teurer als in einem kleinen Dorf. Hohe Mieten, steigende Personalkosten und Qualitätsansprüche treiben die Preise zusätzlich in die Höhe.
Dazu kommt ein weiterer Faktor: Die Eisbranche ist stark saisonabhängig. Viele Eisdielen verdienen ihr Geld nur in wenigen Sommermonaten, während im Winter der Betrieb ruht. Wer in der warmen Jahreszeit nicht genug erwirtschaftet, hat Schwierigkeiten, das ganze Jahr über die Fixkosten zu tragen.
Preise haben sich verzehnfacht
Noch in den 1980er-Jahren kostete eine Kugel Eis umgerechnet 30 Pfennig. Heute zahlen Kunden das Zehnfache in Euro. Trotz der steigenden Preise bleibt die Nachfrage hoch – denn ein Sommer ohne Eis ist für viele undenkbar.
Obwohl die Preise weiter klettern, wird die Eisdiele für viele ein fester Bestandteil der warmen Monate bleiben. Wer sparen möchte, könnte sich jedoch öfter für selbstgemachte Desserts und Sorbets entscheiden.