Ein Negativtrend setzt sich fort: Modekonzern am Ende
Die deutsche Modemarke Esprit steht vor einem großen Umbruch. Am heutigen Mittwoch hat das Unternehmen beim Amtsgericht in Düsseldorf den Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Diese Entwicklung betrifft nicht nur Esprit selbst, sondern auch sechs weitere Tochtergesellschaften sowie insgesamt 1500 Mitarbeiter.
Jahrelange Krise gipfelt in Insolvenzantrag
Esprit, mit Hauptsitz in Ratingen bei Düsseldorf, kämpft bereits seit Jahren mit finanziellen Schwierigkeiten. Nach einem Schutzschirmverfahren im Jahr 2020, bei dem ein Drittel der Belegschaft entlassen und 100 Filialen geschlossen wurden, konnten auch umfangreiche Sparmaßnahmen das Ruder nicht mehr herumreißen. „Unsere Bemühungen der letzten Jahre haben leider nicht zu einer nachhaltigen Stabilisierung geführt“, gab das Unternehmen bekannt.
Neue Führung und Hoffnung auf Restrukturierung
Mit der Insolvenzanmeldung verlässt die bisherige Geschäftsführerin Man Yi Yip das Unternehmen. Die Leitung übernehmen nun die Insolvenzjuristen Christian Gerloff und Christian Stoffler, die bereits Erfahrung in der Modebranche mit der Sanierung von Escada, Gerry Weber, Adler und Hallhuber gesammelt haben. Gerloff, der kürzlich noch die Sportkette Tennis-Point verkaufte, erklärte: „Esprit ist eine weltweit bekannte Marke, die leider seit einiger Zeit mit sinkenden Umsätzen und ständigen Umstrukturierungen zu kämpfen hat.“
Ziel: Restrukturierung und Neuausrichtung
Das Hauptziel der Insolvenz in Eigenverwaltung ist es, das europäische Geschäft von Esprit, das hauptsächlich aus Deutschland geleitet wird, zu restrukturieren und für die Zukunft neu aufzustellen. Zu diesem Zweck wurden bereits Gespräche mit einem interessierten Finanzinvestor geführt. „Wir sind zuversichtlich, dass wir durch eine umfassende Neuausrichtung Esprit zu alter Stärke zurückführen können“, so die neue Führung.
Deutschland als Kernmarkt
Esprit ist weltweit in etwa 40 Ländern aktiv, doch Deutschland bleibt der wichtigste Markt. Von den 124 europäischen Filialen befinden sich 57 in Deutschland. Die Insolvenz und die geplante Restrukturierung werden daher besonders hierzulande spürbare Auswirkungen haben.
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Die Insolvenzanmeldung von Esprit markiert einen tiefen Einschnitt für das Unternehmen und seine Mitarbeiter. Mit einer neuen Führung und möglicher Unterstützung durch Finanzinvestoren könnte jedoch eine Chance für einen erfolgreichen Neuanfang bestehen. Die kommenden Monate werden zeigen, ob Esprit seine Position im hart umkämpften Modemarkt erfolgreich behaupten und revitalisieren kann.