Ein Wendepunkt?
Der Social-Media-Gigant Meta, bekannt durch Facebook und Instagram, hat eine grundlegende Neuausrichtung angekündigt. Laut CEO Mark Zuckerberg möchte das Unternehmen zu den Prinzipien der Meinungsfreiheit zurückkehren, die einst im Mittelpunkt der Plattform standen. Diese Entscheidung kommt nach Jahren intensiver Debatten über Zensur, Filter und Faktenchecks.
Rückkehr zu den Wurzeln
„Es ist an der Zeit, zu unseren Wurzeln zurückzukehren“, sagte Zuckerberg in einem Video und verwies auf eine Rede aus dem Jahr 2019. In dieser hatte er Meinungsfreiheit als essenziell für Fortschritt und Innovation bezeichnet. Der zunehmende Druck von Regierungen und etablierten Medien habe Meta jedoch dazu gezwungen, verstärkt Inhalte zu moderieren. Dabei hätten die Überprüfungssysteme zunehmend Fehler gemacht. „Ein Programm, das ursprünglich informieren sollte, wurde zu oft ein Werkzeug der Zensur“, räumte Zuckerberg ein.
Konkrete Änderungen angekündigt
Meta plant mehrere Maßnahmen, um Meinungsfreiheit auf seinen Plattformen zu fördern. Erstens soll der Einsatz automatisierter Filter zur Identifizierung problematischer Inhalte deutlich reduziert werden. Zweitens wird das Moderationsteam von Kalifornien nach Texas verlegt. Während Kalifornien für seine progressive Haltung bekannt ist, gilt Texas als konservativer Bundesstaat.
Eine der zentralen Änderungen betrifft die Abschaffung des bisherigen Faktenprüfsystems durch externe Dritte. Dieses soll durch ein System von „Community-Anmerkungen“ ersetzt werden, das sich am Modell der Plattform X (ehemals Twitter) orientiert. Dort können Nutzer Fehldarstellungen durch Anmerkungen korrigieren.
Themen, die künftig offener diskutiert werden
Zuckerberg betonte, dass insbesondere kontroverse Themen wie Einwanderung, Geschlechtsidentität und Gender künftig freier diskutiert werden sollen. „Es ist nicht richtig, dass Dinge im Fernsehen oder im Parlament gesagt werden können, aber nicht auf unseren Plattformen“, erklärte er.
In Deutschland war bisher Correctiv für die Faktenprüfung beauftragt. Es bleibt unklar, wann die neuen Regelungen auch hierzulande greifen.
Politische Reaktionen
Die Ankündigung von Meta hat weltweit für Aufsehen gesorgt. Besonders in den USA wird die Veränderung als eine Reaktion auf den „kulturellen Wendepunkt“ der jüngsten Präsidentschaftswahlen verstanden. Zuckerberg betonte die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit dem neuen US-Präsidenten Donald Trump, um US-Unternehmen gegen internationale Zensurvorgaben zu verteidigen.
In Deutschland zeigte sich Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) erfreut: „Gute Nachrichten für die freie Rede! Schlechte Nachrichten für die linkspopulistischen Grünen und ihren Heilsbringer Habeck.“