Ein Aufwärtstrend
Die Lebenszufriedenheit der Deutschen zeigt nach schwierigen Jahren aufgrund von Corona-Pandemie und Inflation wieder positive Entwicklungen. Laut dem aktuellen „Glücksatlas 2024“ liegt die Zufriedenheit in Deutschland bei 7,06 Punkten, was annähernd das Niveau der 2010er-Jahre erreicht. Der wissenschaftliche Leiter des Glücksatlas, Professor Bernd Raffelhüschen von der Universität Freiburg, erklärt dazu: „Deutschland ist wieder auf Glückskurs.“ Er führt diesen Trend darauf zurück, dass die Belastungen durch die Pandemie und die Inflation weitgehend überwunden sind. Zum Vergleich: Im Jahr 2021 lag der Zufriedenheitswert noch bei 6,58 Punkten.
Hamburg als Spitzenreiter der Zufriedenheit
Besonders hervor sticht Hamburg mit einem Zufriedenheitswert von 7,38 Punkten, dem höchsten Wert in Deutschland. Diese positive Entwicklung wird durch die hohe Wirtschaftskraft, eine ausgezeichnete Gesundheitsversorgung sowie gute Bildungs- und Betreuungseinrichtungen begünstigt. Knapp dahinter liegen Bayern und Schleswig-Holstein mit jeweils 7,23 Punkten. Die Studie zeigt, dass westdeutsche Bundesländer tendenziell höhere Zufriedenheitswerte aufweisen. Die niedrigsten Werte wurden im Saarland (6,73 Punkte), in Berlin (6,63 Punkte) und Mecklenburg-Vorpommern (6,17 Punkte) verzeichnet.
Rolle der Inflation und Tarifabschlüsse
Ein weiterer Faktor für den Anstieg der Lebenszufriedenheit ist der Rückgang der Inflation. Insbesondere die Gruppen, die während der Pandemie besonders unter Druck standen – Alleinlebende, Jugendliche, junge Erwachsene und berufstätige Mütter – spüren eine deutliche Erleichterung. Die kürzlichen Tarifabschlüsse in verschiedenen Branchen tragen ebenfalls positiv zur allgemeinen Stimmung bei.
Noch nicht auf Rekordniveau, aber auf dem richtigen Weg
Trotz dieser positiven Entwicklungen bleibt der Rekordwert von 7,14 Punkten aus dem Vor-Corona-Jahr 2019 noch unerreicht. Die Autoren der Studie weisen jedoch darauf hin, dass 2024 das Jahr sei, in dem die Bevölkerung die Krisen der vergangenen Jahre – zumindest subjektiv – überwunden habe. „Zumindest hinsichtlich der subjektiven Bewertung des eigenen Lebens sind die Krisen der Jahre 2020 bis 2023 für einen Großteil der Bevölkerung überwunden“, so der Bericht.
Diese Entwicklungen verdeutlichen, wie stark äußere Faktoren wie Wirtschaft und Gesundheit das subjektive Glücksempfinden beeinflussen und wie wichtig stabile gesellschaftliche Rahmenbedingungen für das Wohlbefinden sind.