Umfassende Warnstreiks im Deutschen Verkehrswesen

5 months ago

In Deutschland erleben wir derzeit eine beispiellose Welle von Warnstreiks, die große Teile des öffentlichen Verkehrs lahmlegen. Die Aktionen, organisiert von den Gewerkschaften ver.di und EVG, sind ein Ausdruck zunehmender Spannungen in Tarifverhandlungen.

Der Auslöser: Unstimmigkeiten in Tarifverhandlungen

Die Hauptursache für diese umfassenden Streikmaßnahmen liegt in den stockenden Tarifverhandlungen zwischen den Gewerkschaften und den Arbeitgeberverbänden. Insbesondere die Verhandlungen mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) und der Deutschen Bahn stehen im Mittelpunkt der Auseinandersetzungen.

Verkehrssektoren im Ausstand

Betroffen sind nahezu alle Bereiche des öffentlichen Verkehrs:

  • Flughäfen: Bundesweit wurden 11 Flughäfen für einen ganztägigen Warnstreik ausgewählt. Zu den betroffenen Flughäfen zählen unter anderem Stuttgart, Hamburg, Bremen, Hannover, Berlin, Köln, Düsseldorf, Leipzig, Dresden, Erfurt und Frankfurt/Main.
  • Eisenbahnverkehr: Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr der Deutschen Bahn sowie weiterer Eisenbahn-Unternehmen sind ebenso von Arbeitsniederlegungen betroffen.
  • Öffentlicher Nahverkehr: In verschiedenen Bundesländern, darunter Hessen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Sachsen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Bayern, kam es zu Streiks im öffentlichen Nahverkehr.
  • Straßentunnel und Wasserstraßen: Auch Straßentunnel und Wasserstraßen wurden in die Streikaktionen einbezogen.
  • Die Folgen: Auswirkungen auf Reisende und die Wirtschaft

Die Streiks haben weitreichende Folgen für den Verkehr und die Wirtschaft. Am Flughafen Stuttgart beispielsweise mussten alle Starts für einen Tag gestrichen werden. Die Deutsche Bahn prognostizierte einen nahezu vollständigen Stillstand des Eisenbahnverkehrs.

Kritik von verschiedenen Seiten

Verschiedene Stimmen, darunter die Luftverkehrswirtschaft und die Deutsche Bahn, haben die Streiks als unangemessen und schädlich kritisiert. Der Luftverkehrsbranchenverband BDL betonte insbesondere die hohen Kosten, die durch diese Ausstände entstehen.

Die Forderungen der Gewerkschaften

Ver.di und die EVG haben deutliche Forderungen gestellt. Dazu gehören höhere Gehälter, Mehrarbeitszuschläge und bessere Arbeitsbedingungen. Insbesondere ver.di verlangt eine Erhöhung um 2,80 Euro pro Stunde sowie höhere Funktionszulagen und Mehrarbeitszuschläge ab der ersten Überstunde.

Während die Gewerkschaften auf eine hohe Beteiligung und wirkungsvolle Aktionen setzen, hofft die breite Öffentlichkeit auf eine baldige Lösung am Verhandlungstisch. Die Auswirkungen dieser Streiks sind weitreichend und betreffen sowohl tägliche Pendler als auch die allgemeine Wirtschaftslage im Land.

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