Der “Black Friday”, einst aus den USA importiert, ist zu einem festen Bestandteil des deutschen Einzelhandels geworden. Während viele Händler hohe Umsätze erwarten, warnen Umweltschützer vor den negativen Folgen des Schnäppchen-Tages – für Verbraucher, Hersteller und die Umwelt.
Umweltbelastung und Ressourcenverschwendung
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kritisiert, dass viele Produkte, die während des Black Fridays über Online-Marktplätze gekauft werden, nicht den deutschen Umwelt- oder Sicherheitsstandards entsprechen. Darunter seien gefälschte Elektronikartikel, belastetes Kinderspielzeug und gepanschte Kosmetika.
Ein großes Problem seien die Retouren: Viele Käufer geben ihre Schnäppchen zurück, was nicht selten zur Vernichtung der Ware führt. „Das ist eine immense Verschwendung von Ressourcen“, erklärt die DUH. Sie fordert gesetzliche Regelungen, um die Vernichtung von Rücksendungen zu stoppen, und ruft Verbraucher auf, sich dem „Konsum-Wahnsinn“ zu verweigern.
Appell für einen “Green Friday”
Die Umwelthilfe schlägt vor, den „Black Friday“ in einen „Green Friday“ umzuwandeln, bei dem Reparaturangebote statt neuer Käufe im Fokus stehen. „Angesichts der Klima-, Müll- und Ressourcenkrise brauchen wir nachhaltige Alternativen“, sagt Barbara Metz, Geschäftsführerin der DUH. Besonders bei Elektrogeräten sei es wichtig, Reparaturen zu fördern, statt neue Produkte zu kaufen.
Kritik an “Fast Fashion”
Auch die Modeindustrie steht im Fokus der Kritik. Schnelle Modezyklen der sogenannten “Fast Fashion” verursachten immense Umweltbelastungen und erhöhten den Druck auf die Textilfabriken, erklärt Claudia Brück von Fairtrade Deutschland. „Schlechte Arbeitsbedingungen, unbezahlte Überstunden und niedrige Löhne sind die Folge.“ Verbraucher sollten daher nachhaltige Alternativen prüfen und sich fragen, ob ein neues Kleidungsstück wirklich notwendig ist.
Rekordumsätze erwartet
Trotz aller Kritik rechnet der Handelsverband Deutschland zu den Aktionstagen Black Friday und Cyber Monday mit einem Umsatz von 5,9 Milliarden Euro. Damit gehören diese Tage neben den Adventssamstagen zu den umsatzstärksten im Jahr. Während der Einzelhandel von diesen Einnahmen profitiert, fordern Umweltschützer ein Umdenken bei Händlern und Käufern, um die Folgen des Konsumverhaltens zu mindern.
Bewusst konsumieren
Der Black Friday bleibt ein umstrittener Tag. Während Händler auf Rekordumsätze setzen, rufen Umweltschützer zu mehr Nachhaltigkeit auf. „Die Frage ist nicht, was ich kaufen kann, sondern ob ich es wirklich brauche“, resümiert Brück.