Was Menschen sich von Innenstädten wünschen

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12 hours ago

Trotz der Zunahme des Online-Shoppings bleibt die Innenstadt für viele Menschen ein beliebter Anlaufpunkt. Eine aktuelle Studie des Kölner Handelsforschungsinstituts IFH zeigt, was die Städte attraktiv macht und welche Verbesserungen gewünscht werden.

Innenstädte weiterhin beliebt bei allen Altersgruppen

Auch wenn die jungen Generationen weniger in die Innenstadt kommen als noch vor einigen Jahren, bleibt das Zentrum der Städte für alle Altersgruppen ein wichtiger Treffpunkt. Das durchschnittliche Alter der Passanten ist seit 2020 gesunken, was vor allem auf eine größere Anzahl an Besuchern zwischen 26 und 50 Jahren zurückzuführen ist. Laut Boris Hedde, Geschäftsführer des IFH, ist der Rückgang bei jungen Menschen gestoppt: „Die Innenstädte sind nach wie vor ein gesellschaftliches Zentrum, wo sich Menschen aller Altersklassen treffen.“

Was zieht die Menschen in die Städte?

Das Einkaufen bleibt mit 61 Prozent das häufigste Motiv, um in die Innenstadt zu kommen. Doch auch gastronomische Angebote gewinnen zunehmend an Bedeutung. 40 Prozent der Befragten gaben an, dass sie wegen Restaurants, Cafés und Bars in die Stadt fahren. Der Anstieg der Nachfrage in diesem Bereich ist besonders unter jüngeren Menschen spürbar. „Der Wunsch nach persönlichem Austausch ist stärker ausgeprägt“, erklärt Hedde.

Neben Gastronomie und Einzelhandel sind auch Dienstleistungen wie Friseure, Banken und Reinigungen für die Menschen wichtig. Besonders positiv werden auch Angebote in den Bereichen Körperpflege, Kosmetik, Bücher und Lebensmittel bewertet.

Welche Städte schneiden gut ab?

Laut der Studie sind besonders Städte wie Chemnitz, Erfurt, Leipzig und Lüneburg beliebt. 2024 gab es insgesamt einen Anstieg der Besucherzahlen in den Innenstädten von 1,5 Prozent, mit besonders guten Werten in großen Städten wie Berlin, Hamburg und München. Die Kaufingerstraße in München verzeichnete mit 1,92 Millionen Besuchern einen Spitzenwert.

Was kann verbessert werden?

Viele Befragte wünschten sich Maßnahmen gegen leerstehende Läden und Brachflächen. „Wo Geschäfte leer stehen, zieht es niemanden hin“, sagt Hedde. Die Menschen wünschen sich eine hohe Aufenthaltsqualität. Auch die Infrastruktur muss verbessert werden, insbesondere in Bezug auf saubere Toiletten und die Ausgestaltung von Fußgängerzonen.

Vorzeige-Beispiele für erfolgreiche Umbauten

Städtebauliche Umbauten zeigen, dass Verbesserungen die Besucherzahlen steigern können. Ein Beispiel ist die Düsseldorfer Schadowstraße, die seit dem Umbau einen Anstieg der Besucherzahlen um 43 Prozent verzeichnet. Ähnlich erfolgreich war die Kölner Ehrenstraße, die nach der Sperrung für Autos und der Umgestaltung zu einer Fußgängerzone 34 Prozent mehr Besucher anzog.

Die Studie „Vitale Innenstädte“ zeigt, dass viele Menschen ihre Innenstadt nach wie vor lieben. Mit gezielten Verbesserungen, wie besserer Infrastruktur und einer höheren Aufenthaltsqualität, lässt sich die Attraktivität der Städte weiter steigern und die Besucherzahlen können langfristig steigen.

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