Die Aktienmärkte in Asien und Australien zeigen zu Beginn der Handelswoche deutliche Kursgewinne. Ein zentraler Treiber ist der Anstieg des chinesischen Einkaufsmanagerindex (PMI) auf 51,5 Punkte im November, verglichen mit 50,3 im Vormonat. Dieser Wert markiert das stärkste Wachstum der chinesischen Industrie seit fünf Monaten und übertrifft die Erwartungen der Analysten. „Die Erholung basiert auf neuen Aufträgen, sowohl im Inland als auch international, was ein vielversprechendes Signal für die Wirtschaft ist“, erklärte Caixin in einer offiziellen Mitteilung.
Positive Impulse aus China und den USA
Chinas Regierung hat in den vergangenen Wochen gezielte Maßnahmen zur Stärkung der Wirtschaft eingeleitet, darunter Steuererleichterungen und Investitionsprogramme. Diese Bemühungen spiegeln sich nun in den jüngsten Konjunkturdaten wider. Zudem erhalten die Märkte Unterstützung von Rekordhochs an der Wall Street, wo der Dow-Jones-Index und der S&P-500 neue Höchststände erreicht haben. Diese positiven Entwicklungen konnten die Sorgen um mögliche Handelskonflikte jedoch nicht vollständig dämpfen.
Handelskonflikte weiterhin ein Risiko
Der designierte US-Präsident Donald Trump sorgte für Aufsehen, indem er via soziale Medien mit Strafzöllen von 100 Prozent auf Importe aus den BRICS-Staaten drohte, falls diese den US-Dollar durch alternative Währungen ersetzen sollten. „Seine Äußerungen sind eine mögliche Vorschau auf die Zoll-Diplomatie unter Trump 2.0“, bemerkte Michael Wan von der MUFG Bank. Die Unsicherheiten im internationalen Handel bleiben damit bestehen, insbesondere für exportabhängige Volkswirtschaften wie Südkorea.
Entwicklungen in den wichtigsten Märkten
In China legte der Shanghai Composite um 1,0 Prozent auf 3360,38 Punkte zu, während der Hang-Seng-Index in Hongkong nahezu unverändert blieb. Der Anstieg des PMI war ein wichtiger Faktor für die positive Stimmung. Laut einer Caixin-Umfrage erreichten die Auftragseingänge aus dem Ausland den höchsten Stand seit sieben Monaten. Trotz dieser Fortschritte sehen sich die Unternehmen mit steigenden Kosten konfrontiert.
In Japan stieg der Nikkei-Index um 0,6 Prozent auf 38.303,68 Punkte, unterstützt durch die positive Marktlage. „Ohne den Rückgang der Fast-Retailing-Aktie wäre der Nikkei noch stärker gestiegen“, erklärte Shuutarou Yasuda vom Tokai Tokyo Intelligence Laboratory. Der Uniqlo-Mutterkonzern verlor 2,45 Prozent, nachdem Kritik an der Unternehmenspolitik zu Baumwolle aus Xinjiang laut geworden war.
Auch Südkorea zeigte mit einem Plus von 0,3 Prozent beim Kospi positive Tendenzen, obwohl schwächere Exportdaten die langfristigen Wachstumsperspektiven trüben könnten.
Die asiatischen Aktienmärkte profitieren derzeit von einer Kombination aus positiven Konjunkturdaten, politischen Unsicherheiten und starken Impulsen von den US-Märkten. Die wirtschaftliche Erholung in China gibt den Märkten Rückenwind, während Unsicherheiten durch Trumps Handelspolitik die Entwicklung weiter beeinflussen könnten.