EU-Kommission untersucht Online-Marktplatz Temu

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3 weeks ago

Bedenken zu illegalem Handel und Suchtgefahr

Die Europäische Kommission hat eine formelle Untersuchung gegen den chinesischen Online-Marktplatz Temu eingeleitet. Der Verdacht besteht, dass die Plattform den Handel mit illegalen Produkten fördert und durch ein Belohnungssystem eine süchtig machende Wirkung auf ihre Nutzer ausüben könnte. Der Vorwurf seitens der EU lautet: „Temu muss sicherstellen, dass illegale Produkte nicht wiederholt auf der Plattform angeboten werden.“ Das Ziel dieser Untersuchung ist es, die Risiken für die Verbraucher zu minimieren und illegale Praktiken zu unterbinden.

Vorwürfe: Wiederholte Verstöße und süchtig machende Anreize

Die EU-Kommission überprüft, ob Temu ausreichend gegen den Verkauf illegaler Waren vorgeht. Berichte zeigen, dass gesperrte Händler, deren Produkte gegen EU-Vorschriften verstoßen, sich immer wieder Zugang zur Plattform verschaffen konnten. Die Kommission fordert von Temu klare Maßnahmen, um solche Vorfälle zu unterbinden. Zudem steht das Belohnungssystem der Plattform in der Kritik, da es bei unerfahrenen Nutzern und jüngeren Zielgruppen problematische Verhaltensweisen fördern könnte. „Das Belohnungssystem könnte negative Auswirkungen auf das geistige und körperliche Wohlbefinden der Nutzer haben“, äußerte die EU-Kommission.

Die Behörde plant, durch Umfragen unter Nutzern genauere Daten zu sammeln und die potenziellen gesundheitlichen Auswirkungen des Systems zu bewerten. Die Resultate dieser Untersuchungen könnten zu Änderungen der Plattformgestaltung führen.

Hintergrund: EU setzt auf strengere Überwachung von Online-Plattformen

Die Untersuchungen gegen Temu reihen sich in eine Serie von Prüfungen anderer großer Plattformen wie Tiktok, AliExpress und X (vormals Twitter) ein, die seit dem Inkrafttreten des Digital Services Act (DSA) im Jahr 2023 intensiv überwacht werden. Ziel dieses Gesetzes ist es, die Verbreitung illegaler Inhalte zu unterbinden und den europäischen Markt vor unseriösen Anbietern zu schützen. Die Kommission hat Temu aufgefordert, detaillierte Informationen zu ihren Schutzmaßnahmen offenzulegen, um eine Wiederholung illegaler Handelspraktiken zu verhindern.

Wachstum und Einfluss von Temu in Deutschland

Trotz der laufenden Untersuchungen wächst Temus Beliebtheit in Deutschland rasant. Laut einer Analyse von GfK belegt Temu bereits den sechsten Platz unter den meistgenutzten Online-Shopping-Plattformen des Landes. Seit dem Markteintritt im April 2023 konnte Temu einen Umsatz von etwa 690 Millionen Euro erzielen. Das Unternehmen ist eine Tochter der PDD Holdings Inc., einem chinesischen Großkonzern mit einer Marktkapitalisierung von 154 Milliarden Euro.

Mögliche Konsequenzen für Temus Europageschäft

Die aktuelle Untersuchung der EU-Kommission könnte die zukünftige Entwicklung und Expansion von Temu in Europa maßgeblich beeinflussen. Sollten Verstöße gegen das EU-Recht nachgewiesen werden, könnten hohe Geldstrafen und Auflagen auf Temu zukommen, die den Geschäftsbetrieb stark beeinträchtigen würden. Die Überprüfung von Temu ist ein Signal der EU, dass das Wohl der Verbraucher und die Einhaltung europäischer Standards oberste Priorität haben.

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