Biden-Kommentar: Trump nutzt „Müll“-Aussage im Wahlkampf

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1 month ago

Ein unglücklicher Kommentar von Präsident Joe Biden sorgt kurz vor der Präsidentschaftswahl 2024 für Schlagzeilen und bietet Donald Trump eine Gelegenheit zur Kritik. Die republikanische Kampagne greift die Äußerung Bidens auf und versucht, damit Wähler auf ihre Seite zu ziehen. Im Fokus steht dabei der Ausdruck „Müll“, den Biden in einem Gespräch verwendet hat und der seither von der Trump-Kampagne gezielt instrumentalisiert wird.

Ursprung der Kontroverse um das Wort „Müll“

Der Auslöser war ein Kommentar Bidens während eines Gesprächs mit der Latino-Community. Biden kritisierte Trumps „Dämonisierung der Latinos“ und fügte hinzu: „Der einzige Müll, den ich da draußen treiben sehe, sind seine Anhänger.“ Dieser Kommentar ließ offen, ob Biden damit die Menschen oder vielmehr die rassistischen Einstellungen gegen Latinos meinte. Das Weiße Haus veröffentlichte ein offizielles Transkript, das betont, Biden habe sich auf Trumps diffamierende Rhetorik bezogen. Dennoch wurde die Aussage im Wahlkampf zum Brennpunkt.

Donald Trump reagierte prompt und nannte die Äußerung „schrecklich“. In einer Parallele zu 2016 erinnerte er daran, dass Hillary Clinton einst seine Anhänger als „erbärmlich“ bezeichnet hatte. Die Trump-Kampagne nutzt nun diese Aussage, um bei unentschlossenen Wählern Empörung zu schüren und sich als Anwalt der „von der Politik vernachlässigten Amerikaner“ zu positionieren.

Trumps Inszenierung im Wahlkampf

Im Bundesstaat Wisconsin ging Trump noch einen Schritt weiter und inszenierte sich vor Medienvertretern mit einem Müllwagen. Gekleidet in eine orange-gelbe Weste, die an die Uniform eines Müllmannes erinnerte, erklärte er: „Dieser Wagen ist zu Ehren von Joe Biden und Kamala Harris.“ Dabei betonte er, dass „ein Präsident das amerikanische Volk nicht hassen kann“ und unterstellte Biden und seiner Vizepräsidentin Kamala Harris, dies zu tun.

Harris sucht versöhnliche Töne

Kamala Harris, die gegen Trump im Wahlkampf antritt, reagierte anders. Sie betonte, dass sie „für alle Amerikaner“ da sein wolle, unabhängig von deren politischen Präferenzen. Harris versucht seit Wochen, auch Trump-Anhänger zu erreichen und bemüht sich um eine versöhnliche Botschaft. Sie stellte in Aussicht, im Falle eines Wahlsiegs sogar einen Republikaner in ihr Kabinett aufzunehmen. Mit Sätzen wie „Ich will keine politischen Punkte machen, ich will Fortschritte“ versucht sie, die Lager zu vereinen und sich von Trumps polarisierendem Stil abzusetzen.

Trump distanziert sich von umstrittenem Komiker

Ein weiterer Aspekt der Kontroverse drehte sich um den Komiker Tony Hinchcliffe, der Puerto Rico als „schwimmende Müllinsel“ bezeichnet hatte. Dieser Kommentar löste heftige Reaktionen aus, und Trump betonte, er kenne den Komiker nicht und verurteilte die Äußerung nicht ausdrücklich. Aus seinem Wahlkampfteam hieß es, dass der Kommentar „nicht Trumps Meinung widerspiegelt“. Dennoch stellte Trump klar: „Ich liebe Puerto Rico und Puerto Rico liebt mich.“

Ein gespaltenes Wähler Klima

Die emotional aufgeladene Debatte spiegelt das stark gespaltene politische Klima in den USA wider. Laut einer Umfrage der Nachrichtenagentur AP und des Forschungszentrums Norc empfinden viele Amerikaner den Wahlkampf als frustrierend oder angsteinflößend. Über zwei Drittel der Befragten gaben an, sich für die Wahl zu interessieren, aber nur etwa ein Drittel freut sich darauf – eine Zahl, die seit 2020 unverändert geblieben ist.

Im Wahlkampf 2024 zeigt sich einmal mehr, wie kontrovers und emotional aufgeladene Aussagen genutzt werden, um Wähler zu mobilisieren und die gegnerische Kampagne in ein negatives Licht zu rücken.

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