Nahost-Eskalation treibt Öl- und Gaspreise auf Jahreshöchst

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Rohstoffmärkte reagieren empfindlich auf Israels Angriff

Nach dem nächtlichen israelischen Luftangriff auf iranische Militär- und Atomanlagen haben sich die Öl- und Gaspreise weltweit sprunghaft erhöht. Die Märkte zeigen sich hochgradig nervös angesichts möglicher Vergeltungsmaßnahmen des Iran und eines möglichen regionalen Flächenbrandes im Nahen Osten. Besonders betroffen sind die Preise für Brent- und WTI-Rohöl sowie der europäische Erdgas-Terminkontrakt TTF.

Rohölpreios WTI, Quelle: TradingView

Ein Barrel Brent-Rohöl zur Lieferung im August kostete am Vormittag rund 73,80 US-Dollar, ein Anstieg von 6,4 Prozent gegenüber dem Vortag. Zwischenzeitlich erreichte der Preis 78,50 US-Dollar, was dem höchsten Stand seit Januar 2025 entspricht. Auch die US-Sorte WTI stieg deutlich: um 6,5 Prozent auf 72,48 US-Dollar, mit einem kurzfristigen Höchstwert von 77,62 US-Dollar.

Rohölpreios BRENT, Quelle: TradingView

Erdgaspreis zieht spürbar an – höchster Stand seit April

Nicht nur Öl, sondern auch Erdgas reagiert sensibel auf die geopolitischen Spannungen. An der Börse in Amsterdam sprang der für Europa relevante TTF-Kontrakt zur Monatslieferung auf 38,24 Euro pro Megawattstunde, ein Plus von knapp fünf Prozent. Es ist der höchste Wert seit Anfang April. In der Folge fiel der Kurs leicht zurück und pendelte sich am späten Vormittag bei 37,67 Euro ein – immer noch mehr als ein Euro über dem Vortagesniveau.

Die Energiepreise steigen nicht nur aus spekulativen Gründen: Der Iran zählt zu den wichtigsten Förderstaaten der OPEC, und ein militärischer Konflikt mit Beteiligung westlicher Mächte könnte zu Störungen bei Förder- und Lieferkapazitäten führen – insbesondere im Persischen Golf.

Finanzmärkte im Alarmmodus – Energieaktien legen zu

Während Energieträger deutlich zulegen, zeigen sich die Aktienmärkte weltweit angeschlagen. Der DAX geriet nach einem anfänglich stabilen Start unter Druck. Die Investoren flüchten in sicherere Sektoren, allen voran Energie. BP, Shell, Chevron und ExxonMobil konnten im internationalen Handel jeweils zwischen 3 und 4 Prozent zulegen.

Ein Analyst erklärte: „Die Preisreaktion ist ein Ausdruck akuter Unsicherheit über die weitere Entwicklung in der Region.“