Offizielles Ergebnis: So hat Deutschland gewählt

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4 hours ago

Die Bundestagswahl 2025 ist endgültig entschieden. Insgesamt waren 59,2 Millionen Bürgerinnen und Bürger wahlberechtigt, und mit einer Beteiligung von 82,5 Prozent wurde ein historisch hoher Zuspruch verzeichnet – vergleichbar mit dem Niveau von 1990.

Ergebnis und Stimmenverteilung

Die Union, bestehend aus CDU und CSU, geht als klare Spitzenpartei hervor und hat somit einen deutlichen Wählerauftrag. Trotz signifikanter Zugewinne verzeichnet CDU/CSU jedoch ihr zweitschlechtestes Ergebnis in der Nachkriegsgeschichte. Bemerkenswert ist auch das Abschneiden der SPD, die „seit 1949 noch nie schlechter abgeschnitten“ hat. In einem überraschenden Ergebnis avancierte die AfD zur zweitstärksten Fraktion im Bundestag, nachdem sie ihren Stimmanteil sogar verdoppeln konnte. Bei den kleineren Parteien überwand die Linke problemlos die Fünf-Prozent-Hürde, während FDP und BSW mit 4,97 Prozent bzw. knapp unter der Grenze deutlich hinter ihren Erwartungen zurückblieben.

Regional unterschiedliche Ergebnisse

Die Wahlresultate zeigen ein geteiltes Bild: In den östlichen Bundesländern konnte die AfD in den meisten Wahlkreisen die Führung übernehmen, während in den westlichen Regionen die CDU dominierte. Im Norden, in Niedersachsen sowie in Teilen des Ruhrgebiets erzielte die SPD in einigen Wahlkreisen Spitzenwerte, während in Bayern die CSU als stärkste Kraft hervorging. Auf der Deutschlandkarte dominieren somit vor allem zwei Farben: Schwarz und Blau. Während Bremen und Hamburg mehrheitlich für die SPD stimmten und Berlin die Linke unterstützte, sicherte sich in allen östlichen Bundesländern die AfD den Vorsprung. In den übrigen Bundesländern setzte sich die Union – hier konkret CDU beziehungsweise CSU in Bayern – durch.

Koalitionsoptionen und Zukunftsperspektiven

Mit Blick auf die Regierungsbildung steht fest: Eine Zusammenarbeit mit der AfD wird von keiner der anderen Parteien in Erwägung gezogen. Zudem lehnt „Markus Söders CSU ein Bündnis mit den Grünen“ ab. Im letzten TV-Duell vor der Wahl betonte Bundeskanzlerkandidat Scholz: „die SPD plane nicht, in eine Koalition mit den Linken zu gehen.“ Aufgrund der Sitzverteilung werden somit voraussichtlich fünf Parteien – bzw. sechs, wenn die CSU separat betrachtet wird – im kommenden Bundestag vertreten sein. Die wahrscheinlichste Option für eine Regierungskoalition erscheint ein Bündnis zwischen CDU und SPD.

Zeitrahmen für die Regierungsbildung

Friedrich Merz, Kanzlerkandidat der Union, kündigte an, bis Ostern – also spätestens am 20. April – eine Koalition zu formen, was knapp zwei Monate nach der Wahl liegen würde. Die historische Bandbreite der Regierungsbildungszeiten seit 1949 reicht von nur 23 Tagen (1969 und 1983) bis zu fast einem halben Jahr. So dauerte es beispielsweise 171 Tage, bis Angela Merkel 2017 ihr schwarz-rote Kabinett vollständig einsetzen konnte.

Die Ergebnisse und zukünftigen Koalitionsoptionen versprechen spannende politische Entwicklungen, die Deutschland in den kommenden Jahren prägen werden.

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