Bürger getäuscht, Wähler betrogen?
Friedrich Merz und die CDU/CSU galten lange als Verfechter einer soliden Haushaltsdisziplin. Vor der Bundestagswahl 2025 war ihr Versprechen eindeutig: keine neuen Schulden, die Schuldenbremse bleibt bestehen. Doch nun, nur wenige Monate nach der Wahl, wurde genau dieses Versprechen gebrochen. Die Schuldenbremse wird gelockert – ein Schritt, den viele Wähler als klare Täuschung empfinden.
Eine aktuelle Umfrage des ZDF-Politbarometers bestätigt diesen Eindruck. 73 Prozent der befragten Deutschen sehen in dieser Kehrtwende einen Betrug am Wähler. Besonders bemerkenswert: Selbst innerhalb der CDU/CSU wächst der Unmut. 44 Prozent der eigenen Anhänger sind der Meinung, dass ihre Partei das Vertrauen der Bürger missbraucht hat.
Vertrauen in Merz bricht ein
Dieser plötzliche Kurswechsel bleibt nicht ohne Folgen für Friedrich Merz. Die aktuellen Umfragewerte zeigen einen drastischen Rückgang seiner Popularität:
- Kanzlerschaft:
- Anfang März hielten 44 Prozent der Befragten eine Kanzlerschaft von Merz für eine gute Idee.
- Nun sind es nur noch 37 Prozent.
- Regierungskompetenz:
- Vor zwei Wochen glaubten noch 53 Prozent, dass Merz als Regierungschef geeignet sei.
- Heute sind es nur noch 45 Prozent – ein Rückgang um acht Prozentpunkte in kurzer Zeit.
- Politiker-Beliebtheit:
- Merz fiel von +0,1 auf -0,5 im Ranking der wichtigsten Politiker.
- Damit liegt er nun hinter vielen Konkurrenten:
- Boris Pistorius führt mit +2,0 weiterhin die Liste an.
- Gregor Gysi steht bei +1,1.
- Lars Klingbeil liegt mit +0,7 ebenfalls vor Merz.
- Auch CSU-Chef Markus Söder rutschte auf -0,6 ab.
Diese Zahlen machen deutlich, dass das Vertrauen der Wähler in Merz rapide schwindet. Die Kehrtwende in der Schuldenfrage könnte für ihn zur größten politischen Belastung werden.
Wähler fühlen sich betrogen
Besonders heikel ist die Situation, weil Merz und die Union die Schuldenbremse als zentrales Wahlversprechen propagiert hatten. Ein Parteianhänger äußerte sich deutlich: „Ich habe Merz gewählt, weil er für Haushaltsdisziplin stand. Jetzt macht er genau das Gegenteil. Das ist Verrat an den eigenen Wählern.“
Diese Meinung teilen viele Bürger. Das Hauptproblem ist nicht nur die Entscheidung selbst, sondern die damit verbundene Glaubwürdigkeitskrise. Die Wähler fühlen sich hintergangen, weil die CDU/CSU das exakte Gegenteil von dem tut, was sie vor der Wahl versprochen hat.
Die Frage ist nun: Kann Merz diesen Vertrauensverlust kompensieren? Die kommenden Monate werden entscheidend sein. Sollte sich der Negativtrend fortsetzen, wird seine Kanzlerkandidatur immer fraglicher.