Wahllokale in den USA öffnen – Ein gespaltenes Land wählt

2 weeks ago

In den USA haben vielerorts die Wahllokale bereits geöffnet. Millionen Bürgerinnen und Bürger können am heutigen Tag ihre Stimme abgeben und entscheiden, wer in den kommenden vier Jahren die Geschicke des Landes lenken wird – Kamala Harris oder Donald Trump. Während die USA über mehrere Zeitzonen verteilt sind, können viele Menschen an der Ostküste bereits seit den frühen Morgenstunden wählen.

Erste Ergebnisse in Dixville Notch

Ein erstes Ergebnis der Wahl lag bereits kurz nach Mitternacht vor. In dem kleinen Skiort Dixville Notch im Bundesstaat New Hampshire, wo es nur sechs registrierte Wähler gibt, stimmten die Bewohner wie seit 1960 in der Nacht ab. Harris und Trump erhielten jeweils drei Stimmen, ein Unentschieden. Dieser symbolische Ort könnte ein Bild für das tiefe politische Ringen im Land sein.

Hohe Sicherheitsvorkehrungen

Die Wahl findet inmitten strenger Sicherheitsvorkehrungen statt. In Washington, D.C., wurden Barrikaden errichtet, und auch in den umkämpften Swing States wie Nevada und Arizona, wo es 2020 zu Protesten kam, wurden die Maßnahmen verstärkt. In Phoenix gleicht das Wahlzentrum einer Festung mit Betonbarrieren und bewaffneten Sicherheitskräften. Die Behörden reagieren damit auf die Angst vor möglichen Ausschreitungen am und nach dem Wahltag.

Briefwahl spielt große Rolle

Bereits vor dem Wahltag haben etwa 80 Millionen Menschen per Briefwahl abgestimmt. Die restlichen Wahlberechtigten, insgesamt 244 Millionen, können heute ihre Stimme persönlich abgeben. Besonders in den sogenannten Swing States wie Georgia, Pennsylvania, Michigan und Wisconsin, die über den Wahlausgang entscheiden könnten, sind die Wahllokale gut besucht. In Atlanta, Georgia, bilden sich lange Schlangen vor den Wahllokalen. Hier, wo 2020 Joe Biden knapp gewann, kommt es besonders auf die jungen schwarzen Wähler an, die entscheidend sein könnten, ob Harris den Erfolg wiederholen kann.

Showdown zwischen Harris und Trump

Die beiden Präsidentschaftskandidaten, Kamala Harris für die Demokraten und Donald Trump für die Republikaner, haben in den letzten Tagen des Wahlkampfes noch einmal große Schlussveranstaltungen abgehalten. Harris zeigte sich in Pennsylvania optimistisch: „Heute Abend beenden wir es so, wie wir es begonnen haben, mit Optimismus, mit Energie und mit Freude“, sagte sie in Philadelphia. Trump hingegen ging in Michigan zum Angriff über. Er bezeichnete Harris als „Person mit sehr niedrigem IQ“ und „linksradikale Verrückte“. Scharfe Worte prägen den Ton des Wahlkampfes, der das gespaltene politische Klima in den USA widerspiegelt.

Auszählung könnte lange dauern

Obwohl viele Stimmen bereits per Briefwahl abgegeben wurden, bleibt der Ausgang der Wahl ungewiss. Die aufwendige Auszählung der Briefwahlstimmen könnte dazu führen, dass das endgültige Ergebnis erst nach einigen Tagen feststeht. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, dass bereits in der Wahlnacht ein klarer Sieger gekürt wird. Es bleibt abzuwarten, wie schnell die USA nach dieser entscheidenden Wahl wieder zu einem politischen Gleichgewicht finden.

nicht verpassen