Alexander Zverev steht erstmals im Endspiel der Australian Open. Der deutsche Tennisstar profitierte im Halbfinale von der verletzungsbedingten Aufgabe von Novak Djokovic. Nach einem umkämpften ersten Satz, den Zverev im Tiebreak mit 7:6 (7:5) für sich entschied, beendete der 24-fache Grand-Slam-Sieger das Match vorzeitig.
Respekt vor Djokovic – Zverev appelliert an Zuschauer
Zverev zeigte sich nach dem Spiel zwiegespalten. „Ich bin natürlich glücklich, im Finale zu sein. Auf der anderen Seite gibt es keinen auf der Tour, den ich mehr respektiere als Novak“, erklärte der 27-Jährige. Zudem wandte er sich an das Publikum in der Rod Laver Arena: „Bitte buht keinen Spieler aus, wenn er wegen einer Verletzung aufgeben muss.“
Djokovic hatte bereits im Viertelfinale gegen Carlos Alcaraz über Schmerzen im linken Oberschenkel geklagt. Dennoch überraschte seine Aufgabe viele Zuschauer. Während des Matches bewegte sich der 37-jährige Serbe phasenweise verhalten, wirkte jedoch nicht völlig eingeschränkt. „Er hat sich vielleicht ein bisschen langsamer bewegt zwischen den Ballwechseln, aber ich fand, er hat noch viele Bälle bekommen“, kommentierte Zverev später.
Drittes Grand-Slam-Finale für Zverev
Mit dem Sieg über Djokovic erreicht Zverev zum dritten Mal das Finale eines Grand-Slam-Turniers. Seine bisherigen Endspiele bei den US Open 2020 und den French Open 2023 hatte er verloren. Nun will der Hamburger seinen ersten großen Titel holen: „Vielleicht ist es an der Zeit, dass ich mal ein bisschen Glück in einem Finale habe.“
Im Finale trifft Zverev am Sonntag auf den Gewinner des zweiten Halbfinals zwischen Jannik Sinner und Ben Shelton. Er ist erst der dritte deutsche Tennisspieler nach Boris Becker (1991, 1996) und Rainer Schüttler (2003), der das Endspiel in Melbourne erreicht.
Djokovic angeschlagen – Aufgabe sorgt für Diskussionen
Djokovic wirkte bereits in den ersten Ballwechseln nicht in Bestform. Sein erster Aufschlag kam nur selten, zwischendurch stützte er sich auf seinen Schläger und verzog das Gesicht vor Schmerzen. Zudem geriet er mit seiner Betreuerbox um Ex-Profi Andy Murray aneinander. Trotzdem kam die Aufgabe nach dem verlorenen Tiebreak überraschend – und sorgte für gemischte Reaktionen im Publikum.
Zverevs Einzug ins Finale gibt Deutschland nach Jahren wieder Hoffnung auf einen Grand-Slam-Titel. Nun bleibt abzuwarten, ob er seine dritte Chance nutzen kann.