„Männliche“ Boxerin von Wettkampf ausgeschlossen

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World Boxing führt neue Geschlechtsrichtlinie ein

Der internationale Boxverband World Boxing, der kürzlich als offizieller Verband vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) anerkannt wurde, hat neue Regeln zur Geschlechtsidentifikation bei Wettkämpfen beschlossen. Diese beinhalten verpflichtende PCR-Gentests zur Feststellung des Geburtsgeschlechts – ein Schritt, der nun erste Konsequenzen zeigt.

Olympiasiegerin Imane Khelif betroffen

Die algerische Boxerin Imane Khelif, die bei den Olympischen Spielen in Paris Gold in der Gewichtsklasse bis 66 Kilogramm gewann, darf vorerst nicht am Eindhoven Box Cup vom 5. bis 10. Juni teilnehmen. Laut Verband ist ihre Startberechtigung in der Frauenkategorie ausgesetzt, bis sie eine Geschlechtsuntersuchung nach den neuen Standards durchlaufen hat.

Imane Khelif darf vorerst nicht mehr boxen

In einer offiziellen Mitteilung erklärte der Verband:
Diese Entscheidung spiegelt die Sorge um die Sicherheit und das Wohlergehen aller Boxer wider, einschließlich Imane Khelif.

Vorgeschichte: Suspensierung bei Weltmeisterschaft

Bereits im Vorjahr war Khelif vom Boxverband IBA kurz vor dem WM-Finale suspendiert worden. Damals wurde bei einem umstrittenen Test ein XY-Chromosomensatz festgestellt – ein seltenes genetisches Phänomen, das üblicherweise nur bei Männern vorkommt. Ihre Rückkehr ins olympische Boxen war damals nur möglich, weil das IOC noch die direkte Zuständigkeit für das Event innehatte.

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Neue Regeln ab sofort in Kraft

Laut World Boxing sind nun alle Athleten über 18 Jahre, die an Veranstaltungen des Verbandes teilnehmen, verpflichtet, einen Gentest durchzuführen. Die Analyse kann über Nasenabstrich, Speichelprobe oder Blut erfolgen.

Ziel der Maßnahme sei es laut World Boxing, „gleiche Wettbewerbsbedingungen für Männer und Frauen zu schaffen“ und „die körperliche und geistige Gesundheit aller Beteiligten zu schützen“.

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