Gesprächseinladung nach umstrittenem Beitrag
Der jüdische Turn- und Sportverband Makkabi Deutschland hat eine Gesprächseinladung an den Fußballprofi Noussair Mazraoui vom FC Bayern München ausgesprochen. Hintergrund ist ein propalästinensischer Social-Media-Beitrag des Spielers, der für Diskussionen sorgte. Makkabi-Präsident Alon Meyer betonte in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, dass der Verband den Dialog über den Makkabi-Ortsverein in München anstreben möchte.
Mazraouis Gesprächsbereitschaft
Es scheint, dass Mazraoui bereits zu einem Gespräch bereit ist. Nach Informationen der FAZ plant der FC Bayern ein Gespräch zwischen einem Vertreter der jüdischen Gemeinde Deutschlands und dem marokkanischen Nationalspieler. Dieser Vorschlag kam laut Berichten von Mazraoui selbst während eines Gesprächs mit dem Bayernvorstandschef Jan-Christian Dreesen.
Inhalt des umstrittenen Posts
Mazraoui verbreitete in den sozialen Netzwerken ein Video, das den Palästinensern im Konflikt mit Israel einen Sieg wünschte. Nach einem Gespräch mit den Verantwortlichen des FC Bayern betonte der Verein in einer Mitteilung, dass Mazraoui “jede Art des Terrorismus und jede Terrororganisation” verurteilt. Trotz der Kontroverse sah der FC Bayern von Sanktionen gegen den Spieler ab.
Kritik vom Zentralrat der Juden
Der Zentralrat der Juden äußerte sich unterschiedlich zum Verhalten des Vereins und des Spielers. Anfangs bezeichnete er die Reaktion des FC Bayern als “angemessen”. Später forderte der Präsident des Zentralrats, Josef Schuster, jedoch klarere Worte von Mazraoui. Schuster betonte, dass er von einem Profifußballer erwartet, dass dieser den Hamas-Terror klar verurteilt, sich zum Existenzrecht Israels bekennt und Antisemitismus ablehnt.
Stellungnahme von Makkabi-Chef Meyer
Alon Meyer, Präsident von Makkabi, äußerte sich kritisch über die Reaktion von Verein und Spieler. Er betonte, dass die bisherige Reaktion des FC Bayern nicht im Einklang mit den traditionell engen Beziehungen des Vereins zur israelischen Gemeinde steht.
Spielereinsatz trotz Kontroverse
Ungeachtet der Diskussionen wurde Mazraoui für das Champions-League-Spiel gegen Galatasaray Istanbul in den Kader berufen. Zwar fehlte er im Spiel gegen Mainz, dies lag jedoch laut Verein an einer Oberschenkelverletzung und nicht am propalästinensischen Social-Media-Beitrag.