Neue Olympische Disziplin: Frauen verprügeln

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2 months ago

„Das ist nicht gerecht!“: Ein olympischer Boxkampf sorgt für Empörung

Der olympische Boxkampf zwischen der Italienerin Angela Carini und dem Algerier Imane Khelif hat bei den Spielen in Paris für hitzige Diskussionen und scharfe Kritik gesorgt. Am Donnerstag trat die 25-jährige Carini gegen den sechs Zentimeter größeren und körperlich überlegenen Khelif an, was das Internationale Olympische Komitee (IOC) im Namen der Inklusion erlaubte.

Ein grotesk ungleiches Duell

Der Kampf war ein absehbares Debakel und bereits nach 45 Sekunden entschieden. Angela Carini musste den Kampf abbrechen, nachdem Khelif ihr einen verheerenden rechten Haken versetzte. „Das ist nicht gerecht!“ („Non è giusto!“) rief die verzweifelte Carini ihrem Team zu, verweigerte den Handschlag mit Khelif und sank weinend zu Boden. Khelif versuchte, die Italienerin scheinheilig zu trösten, indem er ihr auf den Rücken klopfte, aber Carini verließ den Ring in Tränen.

Carini hatte jahrelang für ihre zweite Olympiateilnahme trainiert und war nun sichtlich erschüttert. „Ich bin in meinem Leben noch nie so hart getroffen worden. Es ist Sache des IOC, darüber zu urteilen,“ erklärte sie später in einer Pressekonferenz.

Dieser ungleiche Kampf war eine Schande für den Boxsport

Scharfe Reaktionen aus der Sportwelt und Politik

Die frühere Box-Weltmeisterin Regina Halmich äußerte auf Instagram ihr völliges Unverständnis über die Zulassung des Kampfes: „Lasst diesen Scheiß!“. Auch die italienische Regierung und das Italienische Olympische Komitee (CONI) waren entsetzt. Familienministerin Eugenia Roccella sagte: „Es ist sehr besorgniserregend, zu erfahren, dass zwei Transgender-Personen, Männer, die sich als Frauen identifizieren, zu den Boxwettbewerben der Frauen bei den Olympischen Spielen in Paris zugelassen wurden, nachdem sie kürzlich von den Wettbewerben ausgeschlossen worden waren.“ Der italienische Sportminister Andrea Abodi fügte hinzu: „Bei Veranstaltungen, die die höchsten Werte des Sports darstellen, müssen die Sicherheit der Sportlerinnen und Sportler sowie die Achtung eines fairen Wettbewerbs gewährleistet sein. So wird es morgen für Angela Carini nicht sein.“

Ein Skandal von globalem Ausmaß

Imane Khelif wurde 2023 bei der Weltmeisterschaft vom Internationalen Boxverband (IBA) ausgeschlossen, da er die Zulassungskriterien nicht erfüllte. Der IBA-Präsident Umar Kremlev erklärte, dass Tests bei Khelif „XY-Chromosomen“ nachgewiesen hatten. In algerischen Medien wurde über zu hohe Testosteronwerte spekuliert, während Khelif selbst behauptete, Vorurteile seien der Grund für seinen Ausschluss: „Ich wurde wegen meines Aussehens oft gemobbt, habe mich gewehrt und trotz allem weiter gekämpft. Heute ist ihr Plan gelungen, und ehrlich gesagt ist es ein großer Schock.“

Der Boxverband IBA sah sich gezwungen, vor dem Kampf ein Statement abzugeben: „Imane Khelif legte gegen die Entscheidung zunächst Berufung beim CAS ein, zog diese jedoch im Laufe des Verfahrens zurück, wodurch die Entscheidung der IBA ebenfalls rechtskräftig wurde.“ Die IBA forderte das IOC auf, die Teilnahmebedingungen für Athleten mit unfairen Wettbewerbsvorteilen zu überdenken.

Ein Leben lang hart trainiert, um dann dermaßen betrogen zu werden

IOC rechtfertigt umstrittene Entscheidung

IOC-Sprecher Mark Adams erklärte vor Beginn der Kämpfe: „Jede Starterin in den Frauenkategorien erfüllt die Teilnahmebedingungen. Sie sind laut ihres Passes Frauen. Sie haben seit vielen Jahren an Wettbewerben teilgenommen und sind nicht plötzlich aufgetaucht. Sie sind unter den Regeln des Verbands teilnahmeberechtigt. Sie sind Frauen.“ Diese Ansicht stand im Widerspruch zur Haltung des Internationalen Boxverbands, der sich mehr um die Gesundheit der Gegnerinnen sorgte.

Gesundheitsrisiken und die Farce der Fairness

Eine Studie der Universität Utah zeigt, dass Männer durchschnittlich 162 Prozent mehr Schlagkraft haben als Frauen, die die männliche Pubertät nicht durchlaufen haben. Das IOC veröffentlichte Ende 2021 ein „Rahmenwerk für Fairness, Inklusion und Nichtdiskriminierung aufgrund von Geschlechtsidentität und Geschlechtsunterschieden“. Darin wird betont, dass das physische, psychische und mentale Wohlbefinden der Sportler im Vordergrund stehen sollte. Auch wird auf das erhöhte Verletzungsrisiko in Kampfsportarten hingewiesen: „Das IOC ist sich darüber im Klaren, dass in bestimmten Sportarten, insbesondere Kampf-, Kontakt- und Kollisionssportarten (CCC), das Verletzungsrisiko steigen könnte, wenn Athleten mit unterschiedlichem Körperbau gegeneinander antreten könnten.“

Stimmen aus der Boxwelt

Brianda Tamara Cruz Sandaval, eine mexikanische Boxerin, die im Dezember 2022 gegen Khelif kämpfte, schilderte ihre Erfahrung eindrucksvoll: „Als ich mit ihr kämpfte, fühlte ich mich völlig überfordert. Ihre Schläge haben mir sehr wehgetan, ich glaube nicht, dass ich mich in meinen 13 Jahren als Boxer jemals so gefühlt habe, auch nicht bei meinen Kämpfen mit Männern.“ Sie fügte hinzu: „Gott sei Dank bin ich an diesem Tag sicher aus dem Ring herausgekommen, und es ist gut, dass sie es endlich gemerkt haben.“

Die Worte einer Frau, die von Khelif regelrecht verprügelt wurde, scheinen das Olympische Komitee nicht zu interessieren. Die Entscheidungsträger haben sich offenbar wenig um die Stimmen der betroffenen Athletinnen gekümmert.

Die Kontroverse um den olympischen Boxkampf zwischen Angela Carini und Imane Khelif wirft grundlegende Fragen zur Fairness und Sicherheit im Sport auf. Die Entscheidung des IOC, Khelif antreten zu lassen, hat nicht nur die sportlichen Werte, sondern auch die Gesundheit und das Wohlbefinden der Athletinnen aufs Spiel gesetzt. Es bleibt abzuwarten, wie das IOC und andere Sportorganisationen auf diese Herausforderung reagieren werden, um einen fairen und sicheren Wettbewerb für alle Athleten zu gewährleisten.

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