Bahn investiert Milliarden in Schienennetz

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7 hours ago

Die Deutsche Bahn plant, das marode Schienennetz in den kommenden Jahren mit einer umfangreichen Digitalisierung zu modernisieren. Insgesamt sollen rund 6,3 Milliarden Euro in die Sanierung von Signalen, Weichenantrieben und Stellwerken investiert werden. Das Ziel ist es, bis 2032 ein modernes und digitalisiertes Schienennetz zu schaffen, das sowohl den Fahrgastkomfort erhöht als auch die Effizienz und Sicherheit im Zugverkehr verbessert.

Notwendigkeit der Sanierung

Das deutsche Schienennetz erstreckt sich über 33.000 Kilometer und ist teils veraltet. Die Infrastruktur leidet unter dem fortschreitenden Verfall und erfordert dringend Investitionen. Insbesondere die Stellwerke und die zugehörige Technik sind marode, was häufig zu Verzögerungen und ineffizienten Betriebsabläufen führt. Um die Wettbewerbsfähigkeit der Bahn zu sichern und die Verkehrswende zu unterstützen, wurde die Modernisierung des gesamten Systems als notwendige Maßnahme identifiziert.

Aufträge an führende Unternehmen

Um diese umfangreiche Modernisierung zu realisieren, hat die Deutsche Bahn mehrere führende Unternehmen im Bereich der Schieneninfrastruktur beauftragt. Die Verträge wurden an MerMec Deutschland, Hitachi Rail Deutschland, Alstom und Siemens Mobility in Zusammenarbeit mit Leonhard Weiss vergeben. Diese Firmen sollen die digitale Vernetzung der Stellwerke und Signalanlagen vorantreiben und das Europäische Zugbeeinflussungssystem (ETCS) implementieren, das den Zugverkehr sicherer und effizienter gestaltet.

Herausforderungen und Zeitrahmen

Die Umstellung auf eine digitalisierte Infrastruktur wird nicht ohne Herausforderungen verlaufen. In den kommenden Jahren werden mehrere Strecken zeitweise gesperrt, um die nötigen Arbeiten durchzuführen. Ein Beispiel hierfür ist die Riedbahn zwischen Mannheim und Frankfurt, die im Jahr 2024 von den Bauarbeiten betroffen ist. Trotz der umfangreichen Sanierungsarbeiten wird die Bahn sicherstellen, dass die Arbeiten effizient und in einem kürzeren Zeitraum als bisher durchgeführt werden. In der Vergangenheit nahmen solche Projekte oft Jahre in Anspruch, jetzt soll der gesamte Prozess auf nur wenige Jahre verkürzt werden.

Ausblick und finanzielle Unsicherheiten

Bahn-Infrastruktur-Vorstand Berthold Huber betont die Bedeutung dieser Investitionen für die Zukunft des Bahnverkehrs: „In den nächsten Jahren wollen wir die Digitalisierung im Netz massiv vorantreiben und im ganzen Land ein Vielfaches an Signalen, Weichenantrieben und Stellwerken erneuern.“ Trotz der Fortschritte bleibt jedoch unklar, wie die langfristige Finanzierung bis 2030 sichergestellt werden soll. Der Bund wird in Zukunft über die Bereitstellung der notwendigen Mittel entscheiden müssen.

Während die langfristige Modernisierung des Schienennetzes notwendig ist, müssen Bahnreisende zwischenzeitlich mit Unannehmlichkeiten und Einschränkungen rechnen. Die „Tal der Tränen“-Phase, wie es Experten nennen, wird laut Huber jedoch notwendig sein, um langfristig ein effizientes und zuverlässiges Bahnsystem zu schaffen.

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