Digitalversicherer Element steht vor dem Aus

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18 hours ago

Kunden verlieren Versicherungsschutz

Der Berliner Digitalversicherer Element steht endgültig vor dem Aus. Der vorläufige Insolvenzverwalter Friedemann Schade bestätigte gegenüber dem „Handelsblatt“, dass eine Rettung des Unternehmens nicht mehr möglich sei. Auf die Frage, ob die Insolvenz noch abgewendet werden könne, antwortete Schade deutlich: „Nein!“. Das endgültige Insolvenzverfahren soll Anfang März eröffnet werden, nachdem das Amtsgericht Charlottenburg bereits am 8. Januar ein vorläufiges Verfahren eingeleitet hatte.

Insolvenz trifft Verbraucher hart

Die Insolvenz von Element betrifft nicht nur Investoren, sondern auch zahlreiche Verbraucher direkt. Der Versicherer, der als White-Label-Anbieter in Kooperation mit anderen Versicherern und Vermittlern agierte, konnte sein Geschäft nicht profitabel betreiben. Hinzu kam die Kündigung eines wichtigen Rückversicherers, die die finanzielle Lage zusätzlich verschärfte.

Durch die Eröffnung des Insolvenzverfahrens verlieren die Kunden ihren Versicherungsschutz automatisch – eine separate Kündigung ist nicht erforderlich. Verbraucherschützer und die Finanzaufsicht Bafin raten daher, bestehende Verträge umgehend zu überprüfen und gegebenenfalls eine neue Police abzuschließen.

Vielfältige Partner – kaum bekannt

Element trat vor allem als White-Label-Anbieter auf, was bedeutet, dass viele Versicherte möglicherweise gar nicht wussten, dass ihre Policen von Element stammen. Zu den Partnern zählen unter anderem Autoprotect, Asspario, Die Bayerische, Panda und Friday, wie der Bund der Versicherten (BdV) mitteilt.

In einigen Fällen scheint sich bereits eine Lösung abzuzeichnen: So plant der Versicherer Hepster, die Verträge von Element auf einen neuen Risikoträger zu übertragen. Auch Panda hat nach eigenen Angaben einen Versicherer gefunden, der die Bestände übernehmen möchte.

Große Verluste für Investoren – Zahnärztekammer betroffen

Besonders hart trifft die Insolvenz auch die Investoren. Das Versorgungswerk der Zahnärztekammer Berlin ist mit mehr als 80 Prozent an Element beteiligt und hat über 50 Millionen Euro in das Unternehmen investiert. Trotz dieser Verluste betonte das Versorgungswerk, dass es weiterhin wirtschaftlich solide aufgestellt sei. Eine externe Anwaltskanzlei soll nun die Investments prüfen.

„Die wirtschaftliche Struktur von Element war von Beginn an schwierig“, heißt es aus dem Umfeld der Beteiligten. Der gescheiterte Versuch, das Geschäftsmodell profitabel zu gestalten, führte letztlich zum Aus.

Finanzielle Schieflage trotz großer Investitionen

Die Insolvenz von Element wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen für Insurtech-Start-ups in Deutschland. Trotz großer Investitionen gelang es Element nicht, den Break-even-Punkt zu erreichen. Die hohe Abhängigkeit von Rückversicherern und die Unfähigkeit, die Kosten nachhaltig zu decken, waren ausschlaggebend für das Scheitern.Die nächsten Wochen werden zeigen, ob und wie die Verträge der Versicherten von anderen Anbietern übernommen werden können. Fakt ist jedoch: Die Insolvenz von Element ist ein herber Rückschlag für die deutsche Insurtech-Szene.

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