Erneuerbare Stromerzeugung bei 62,7 Prozent

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3 days ago

Der Strommix in Deutschland war 2024 so sauber wie noch nie zuvor: Erneuerbare Energien deckten 62,7 Prozent der Nettostromproduktion ab, wie das Fraunhofer Institut bekanntgab. Insgesamt wurden 275,2 Terawattstunden elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen erzeugt – ein Plus von 4,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Windkraft bleibt wichtigste Stromquelle

Windkraft dominierte erneut als wichtigste erneuerbare Energiequelle mit einem Anteil von 33 Prozent an der Nettostromproduktion. Trotz eines Rückgangs der Windkraftproduktion an Land im Vergleich zu 2023 konnte dieser Energieträger seine Spitzenposition behaupten.

Solarenergie wächst deutlich

Photovoltaik-Anlagen trugen etwa 14 Prozent zur Gesamtstromerzeugung bei und verzeichneten einen bemerkenswerten Anstieg um 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Ausbau der Photovoltaik übertraf sogar die Ziele der Bundesregierung: Bis November 2024 wurden 13,3 Gigawatt neue Kapazität installiert, obwohl ursprünglich nur 13 Gigawatt geplant waren.

Kernkraft vollständig ersetzt

Nach der Abschaltung der letzten drei Atomkraftwerke im April 2023 ging die Stromerzeugung aus Kernenergie 2024 vollständig auf Null zurück. Im Jahr zuvor hatte die Kernkraft noch 6,3 Prozent der öffentlichen Stromerzeugung beigesteuert. „Dies wurde durch die Erzeugung aus erneuerbaren Energien energetisch ersetzt“, so die Forschenden des Fraunhofer Instituts.

Kohlestrom weiterhin rückläufig

Die Stromerzeugung aus Kohlekraftwerken nahm deutlich ab: Braunkohlekraftwerke produzierten 8,4 Prozent weniger Strom, Steinkohlekraftwerke sogar 27,6 Prozent weniger. Der Rückgang wird vor allem den gestiegenen Kosten für CO2-Zertifikate zugeschrieben. Im Gegensatz dazu stieg die Stromerzeugung aus Erdgas um 9,5 Prozent an.

Stromimporte auf Rekordniveau

Um das Minus bei der Kohleverstromung auszugleichen, importierte Deutschland 2024 vermehrt Strom aus dem EU-Ausland. Nachdem das Land bereits 2023 erstmals mehr Strom importiert als exportiert hatte, stieg der Importüberschuss 2024 von 9,2 auf 24,9 Terawattstunden an. Laut Fraunhofer Institut war der importierte Strom häufig kostengünstiger als der aus fossilen Kraftwerken.

Ein Meilenstein in der Energiewende

Der hohe Anteil erneuerbarer Energien zeigt die Fortschritte der Energiewende in Deutschland. Der Ausbau von Wind- und Solarenergie sowie der Rückgang fossiler Energieträger sind entscheidende Schritte auf dem Weg zu einer klimafreundlichen Stromversorgung.

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