Farbattacke und Proteste gegen Gas-Konferenz im Hotel Adlon

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21 hours ago

Im Berliner Hotel Adlon findet aktuell der „World LNG Summit“ statt, eine Konferenz der Gasindustrie. Diese Veranstaltung hat zu massiven Protesten von Klimaaktivisten geführt, die ihre Kritik an fossilem Flüssiggas lautstark und kreativ zum Ausdruck brachten.

Farbattacke und Demonstrationen

Am Dienstagmorgen übergossen Aktivisten des Bündnisses „Letzte Generation“ einen Seiteneingang des Hotels mit grüner Farbe. „Grüne Farbe verschüttet, um das Greenwashing des World LNG Summits symbolisch zu kritisieren“, hieß es auf der Plattform X. Zeitgleich blockierten mindestens vier Demonstranten den Hoteleingang, während andere mit Transparenten gegen fossile Energien demonstrierten. Auf einem Banner war der Spruch zu lesen: „Sauberes Gas ist eine dreckige Lüge.“

Die Polizei griff mehrfach ein, entfernte Demonstrierende und sprach Platzverweise aus. Insgesamt wurden nach Angaben des Polizeisprechers Florian Nath mehr als 120 Personen vorübergehend festgenommen. Es wird unter anderem wegen Landfriedensbruchs ermittelt.

Gewalt gegen Polizei und Festkleben

Ein Teil der Proteste verlief friedlich, doch Mitglieder der Gruppe „Ende Gelände“ gingen gewaltsam vor. Laut Polizeiangaben griffen sie am Vormittag Polizisten und Absperrungen an. „Sie haben sogar eine Fahrradstreife der Polizei attackiert“, berichtete Nath.

Einige Aktivisten klebten sich auf dem Boden und an Fahrzeugen fest. Eine Demonstrantin klebte sich so fest an einer Fahrzeugfelge, dass sie samt Rad in ein Krankenhaus transportiert werden musste. Zwei weitere Personen wurden wegen Unterkühlung behandelt.

Kritik am Gas-Gipfel

Die „World LNG Summit“-Konferenz, die bis Donnerstag im Adlon stattfindet, ist ein Treffen führender Vertreter der Gasbranche und Politiker. Mehr als 40 Umweltorganisationen, darunter Greenpeace und Fridays for Future, kritisieren die Veranstaltung scharf.

„Fossiles Gas ist genauso umweltschädlich wie Öl oder Kohle“, erklärten die Gruppen. Den teilnehmenden Unternehmen wird vorgeworfen, fossiles Gas mithilfe gezielter Desinformation fälschlicherweise als „Brückentechnologie“ zu erneuerbaren Energien zu präsentieren.

Weitere Proteste geplant

Bereits am Montag hatte es erste Proteste gegeben, und weitere Aktionen wurden für die kommenden Tage angekündigt. Ein Bündnis aus Umweltinitiativen plant Demonstrationen, Blockaden und Aufklärungskampagnen, um auf die klimapolitischen Folgen fossiler Energien aufmerksam zu machen.

Die Ereignisse verdeutlichen die Spannungen zwischen Klimaschutzgruppen und der fossilen Energiebranche. Während die Aktivisten ihren Protest fortsetzen, wird die Debatte um die Zukunft von Flüssiggas weitergeführt.

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