Kirstin ScheunerWährend viele Länder den Kampf gegen Plastikmüll mit Pfand- und Rücknahmesystemen führen, hat Frankreich einen ganz eigenen, stilvollen Ansatz gefunden.
Während in Deutschland die Debatte über die Einführung eines Einweg-Pfandsystems anhielt, hat sich Frankreich entschieden, einen anderen Weg zu gehen. Anstatt Verbraucher mit einem Pfand zu belasten, setzt das Land auf Innovation und Eleganz, um Plastikmüll zu reduzieren und das Bewusstsein für Nachhaltigkeit zu fördern.
Ein Paradebeispiel für diesen französischen Ansatz ist Disneyland Paris. Hier hat man sich komplett von Einwegprodukten verabschiedet und stattdessen auf Geschirr gesetzt, das aus recyceltem Speiseöl hergestellt wird. Dieses umweltfreundliche Geschirr stammt aus dem Odenwald in Deutschland und zeigt, dass Nachhaltigkeit und Stil Hand in Hand gehen können.
Auch die Fast-Food-Giganten wie McDonald’s haben in Frankreich einen Wandel vollzogen. In ihren Filialen werden Getränke und Mahlzeiten nur noch in wiederverwendbaren Hartplastikgeschirr serviert, das an das edle Design von Air France’s Business Class erinnert. Dieses französische Flair findet man sogar in den Bistros auf den Straßen, wo Einweggeschirr mittlerweile der Vergangenheit angehört.
B:Bot
Doch der wahre Star in Frankreichs Kampf gegen Plastikmüll ist der „B:Bot“-Automat, liebevoll auch “Bibotte” genannt. Dieser Roboter aus der Normandie ist nicht nur eine gewöhnliche Rückgabestation für Plastikflaschen. Der B:Bot verwandelt Plastikflaschen in kleine glitzernde Partikel, ein Schauspiel, das vor allem Kinder fasziniert. Dabei wird die Rückgabe von Flaschen auch noch belohnt – manchmal in Form von Geld, manchmal in Kombination mit Gewinnspielen.
Die Beliebtheit des B:Bot ist in Frankreich rasant gestiegen. Mit über 500 Standorten und täglich etwa 460.000 recycelten Plastikflaschen hat er sich fest im Stadtbild etabliert. Sein Erfolg bleibt nicht auf Frankreich beschränkt: Mittlerweile finden sich diese Automaten auch in Überseegebieten und sogar in Ländern wie Portugal und Tunesien.
Frankreich zeigt uns eindrucksvoll, dass es Alternativen zum traditionellen Pfandsystem gibt und dass der Kampf gegen Plastikmüll nicht nur effizient, sondern auch stilvoll sein kann.
