Köln hebt Parkgebühren auf Rekordniveau an

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23 hours ago

Die Stadt Köln plant eine massive Erhöhung der Parkgebühren, die sie zur teuersten Stadt Deutschlands für Autofahrer macht. Besonders betroffen sind die Innenstadt und Langzeitparker, während Anwohner durch die Reform entlastet werden sollen.

Stundenpreis steigt auf fünf Euro – Spitzenreiter in Deutschland

In der Kölner Innenstadt werden die Gebühren bald auf 50 Cent pro sechs Minuten erhöht. Das entspricht einem Stundenpreis von fünf Euro, womit Köln andere deutsche Großstädte wie Stuttgart (4,70 Euro) und Berlin (4,50 Euro) überholt. Auch außerhalb der Innenstadt steigen die Gebühren: Hier müssen Autofahrer künftig 2,50 Euro pro Stunde zahlen.

Im Vergleich zu anderen Städten in Nordrhein-Westfalen liegt Köln mit diesen Preisen deutlich über Düsseldorf (4,50 Euro), Dortmund (2,50 Euro) und Essen (2,80 Euro). Damit erreicht die Stadt die höchste Parkgebühr für Großstädte in Deutschland.

Teureres Parken für Anwohner und Langzeitparker

Nicht nur Kurzzeitparker sind betroffen – auch für Anwohner und Langzeitparker wird es deutlich teurer. Die Gebühr für einen Anwohnerparkausweis steigt ab März 2025 auf 100 bis 120 Euro jährlich, abhängig von der Fahrzeuglänge.

Besonders hart trifft es Autofahrer, die ihr Fahrzeug über einen längeren Zeitraum in Köln abstellen. Die Tagespauschale von fünf Euro für 24 Stunden wird auf 30 Euro pro Tag erhöht. Bislang konnten Langzeitparker für 35 Euro ein Wochenticket erwerben – diese Option entfällt.

Ziel: Mehr Parkplätze für Anwohner und Förderung des ÖPNV

Laut der Stadt Köln sollen die steigenden Gebühren Anreize für umweltfreundlichere Verkehrsmittel schaffen. „Die aktuell günstigen Konditionen für das Langzeitparken setzen falsche Anreize bei den Verkehrsteilnehmenden“, heißt es in der Beschlussvorlage. Durch die höhere Homeoffice-Quote sei Langzeitparken für Pendler attraktiver geworden, was zu einer Blockade öffentlicher Parkflächen führe.

Sonderregelung für den Kölner Zoo

Eine Ausnahme von der neuen Gebührenordnung gilt für die Parkflächen am Kölner Zoo. Während der Hauptsaison soll hier eine Pauschale von sechs Euro gelten, mit einer maximalen Parkdauer von zwölf Stunden. Damit will die Stadt verhindern, dass Besucher auf Wohngebiete ausweichen, um dort günstiger zu parken.

Umstellung kostet die Stadt 500.000 Euro

Sollte der Stadtrat die neue Parkordnung im Februar beschließen, treten die Änderungen sofort in Kraft. Für die Umsetzung müssen rund 500.000 Euro in die Anpassung der Parkautomaten investiert werden.

Die Reform sorgt bereits für viel Kritik, besonders bei Pendlern und Anwohnern, die auf ein Auto angewiesen sind. Trotz der Proteste hält die Stadt an den Plänen fest – mit dem Ziel, den Straßenverkehr zu reduzieren und mehr Parkplätze für Anwohner bereitzustellen.

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