Handelsdaten und Zölle belasten chinesische Märkte
In Fernost zeigen die wichtigsten Aktienmärkte zur Wochenmitte ein uneinheitliches Bild. Die Börsen in Shanghai und Hongkong bewegten sich kaum vom Vortag, belastet von schwachen Einkaufsmanagerindizes aus China. Diese fielen im April durchweg unter die Werte des Vormonats, was Experten auf die Zollpolitik der USA zurückführen.
Besonders auffällig ist der Rückgang beim Index neuer Exportaufträge, der laut Capital Economics auf das niedrigste Niveau seit August 2012 gefallen ist – ausgenommen der Covid-Zeit.
Stimmung der Investoren bleibt vorsichtig
Die Unsicherheit über die wirtschaftliche Entwicklung in den USA und China schlägt sich auch in der Stimmung der asiatischen Anleger nieder.
„Die Wahrscheinlichkeit einer wirtschaftlichen Stagnation in den USA steigt deutlich an“, erklärte David Kohl, Chefökonom bei Julius Baer.
Seine Prognose:
„Wir erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer anhaltenden wirtschaftlichen Stagnation, die die Kriterien einer Rezession erfüllt, auf 50 Prozent.“
Japaner warten auf Signale der Notenbank
In Tokio zeigte sich der Nikkei-Index nach einem Feiertag mit einem Plus von 0,1 Prozent bei 35.878 Punkten. Die Anleger richten den Blick auf die japanische Notenbank, die noch in dieser Woche tagt. Analysten erwarten angesichts der internationalen Lage vorerst keine Zinserhöhung.
Der festere Yen könnte sich jedoch negativ auf Exportwerte auswirken. Die jüngsten Produktionsdaten aus Japan fielen schwächer aus als erwartet, gelten jedoch als sehr volatil.
Australien und Südkorea mit Gegenbewegung
Während der S&P/ASX 200 in Sydney um 0,3 Prozent zulegte – beflügelt von neuen Inflationsdaten und Spekulationen auf Zinssenkungen – gab der Kospi in Seoul um 0,5 Prozent nach.
Händler sehen darin eine Mischung aus konjunktureller Vorsicht und fehlender Klarheit im US-Handelskurs, der zunehmend als unberechenbar wahrgenommen wird.