Dieter KielsheimerDie Neuerung der Visumpolitik: Eine Geste der Offenheit
China, ein Land, das für seine strikte Visumpolitik bekannt ist, hat einen signifikanten Schritt zur Lockerung dieser Bestimmungen für europäische Staatsbürger unternommen. Ab Dezember können Deutsche, Holländer, Franzosen, Spanier, Italiener und Malaysier für Aufenthalte bis zu 15 Tagen ohne Visum nach China reisen. Diese Regelung, die auch für Geschäftsreisende und Touristen gilt, ist zunächst auf ein Jahr befristet. China demonstriert damit seine Bereitschaft zur Öffnung und zur Verbesserung der diplomatischen Beziehungen, insbesondere in einer Zeit, in der die Beziehungen zu Japan angespannt sind.
Chinas Soft Power und die Pandemie
Die Corona-Pandemie hat China stark isoliert und damit das internationale Ansehen des Landes beeinträchtigt. Laut einer Umfrage des Pew Research Center haben zwei Drittel der Befragten aus 24 Ländern eine negative Sicht auf China. Seit dem Ende der Null-Covid-Politik versucht China, dieses Bild zu korrigieren und wirbt aktiv um ausländische Besucher, um die globale Wahrnehmung zu verbessern.
Wirtschaftliche Impulse durch Visumserleichterungen
Neben den diplomatischen Bestrebungen ist die Visumserleichterung auch ein Versuch, die Wirtschaft anzukurbeln. Die Einladung ausländischer Geschäftsleute, Investoren und Touristen soll zu einer Steigerung der Wirtschaftsaktivität führen. Dies ist besonders wichtig, da der Tourismus in Städten wie Shanghai weit hinter den Vor-Covid-Zahlen zurückbleibt.
Herausforderungen für Touristen in China
Die Reise nach China ist jedoch nicht ohne Hürden. Sprachbarrieren, die Blockierung von wichtigen Apps wie Google Maps und WhatsApp und die eingeschränkte Akzeptanz ausländischer Bankkarten erschweren den Aufenthalt für Ausländer. Trotz der Abschaffung der Visumpflicht bleiben somit weiterhin praktische Herausforderungen bestehen.
Die praktischen Auswirkungen der neuen Visumpolitik
Die Erleichterung der Visabestimmungen könnte für Reisende eine deutliche Erleichterung darstellen, da der Prozess der Visumbeantragung oft aufwendig und anspruchsvoll ist. Es ist jedoch zu beachten, dass es aktuell noch immer weniger Flugverbindungen nach China gibt als vor der Pandemie, was die Reiseplanung zusätzlich beeinflusst.
Insgesamt ist die Abschaffung der Visumpflicht ein bedeutender Schritt Chinas zur Wiederherstellung seiner globalen Beziehungen und zur Belebung seiner Wirtschaft. Dieser Schritt symbolisiert eine Öffnung gegenüber Europa und der Welt, während zugleich interne Herausforderungen und Barrieren für den Tourismus bestehen bleiben. China zeigt damit ein klares Bestreben, seine internationale Stellung zu stärken und die negativen Auswirkungen der Pandemie auf sein globales Ansehen zu mindern.
