Gold erreicht historischen Höchststand nach Trump-Angriff

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6 hours ago

Kritik an Powell löst Preisrally bei Edelmetallen aus
Der Preis für eine Feinunze Gold ist nach einer weiteren verbalen Attacke von US-Präsident Donald Trump gegen den Vorsitzenden der US-Notenbank Jerome Powell auf ein Rekordhoch von 3500 US-Dollar gestiegen. Bereits am Montag hatte der Kurs um knapp drei Prozent zugelegt. Am Dienstagmorgen verzeichnete das Edelmetall ein weiteres Plus von über zwei Prozent.

Gold (USD/t.oz), Quelle: TradingEconomics

„Mr. Zu Spät“: Trumps Worte mit Wirkung
Trump beschimpfte Powell öffentlich als „großen Loser“ und „Mr. Zu Spät“ – eine Anspielung darauf, dass Powell seiner Meinung nach zu zögerlich auf steigende Preise während der Corona-Pandemie reagiert habe. Zudem wirft Trump dem Notenbankchef vor, sich zu weigern, die Zinsen zu senken, obwohl das Weiße Haus dies in Anbetracht der wirtschaftlichen Lage als notwendig erachtet.

Zinsdebatte verschärft Inflationssorgen
Powell bleibt trotz politischem Druck bei seiner Linie. Angesichts bestehender Inflationsrisiken – zuletzt lagen die US-Verbraucherpreise im März bei 2,4 Prozent – lehnt er eine Zinssenkung ab. Trump hingegen behauptet, es gebe kaum Inflation, und warnt, dass hohe Zinsen die Konjunktur ausbremsen könnten.

Handelskonflikt schürt Rezessionsängste
Ein weiterer Unsicherheitsfaktor sind die Zölle, die Trump zuletzt im Rahmen seines neuen Handelskonflikts mit China verhängt hat. Ökonomen befürchten, dass die höheren Kosten auf die Verbraucher übergehen und die Teuerungsrate zusätzlich antreiben. Parallel dazu droht laut Experten eine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums oder sogar eine Rezession.

Gold profitiert als Krisenwährung
In dieser Gemengelage suchen viele Anleger Sicherheit und investieren verstärkt in Gold. Das Edelmetall gilt traditionell als stabile Anlage in Krisenzeiten, insbesondere bei Währungsschwankungen und politischer Unsicherheit. Seit Ende März ist der Goldpreis um fast zwölf Prozent gestiegen, im bisherigen Jahr 2025 bereits um ein Drittel. 2024 hatte sich der Preis bereits um 27 Prozent verteuert.

Anleger setzen auf Stabilität statt Vertrauen
Die jüngsten Entwicklungen verdeutlichen das fragile Vertrauen in die geldpolitische Unabhängigkeit der Fed. Während Powell weiter auf Stabilität setzt, nutzt Trump die Bühne, um direkten Einfluss auf geldpolitische Entscheidungen zu nehmen. In dieser Unsicherheit gewinnt das physische Gold zunehmend an Attraktivität – als Schutz vor Inflation, Staatsintervention und Wertverlust des Dollars.

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