Flucht in das Edelmetall nimmt rasant zu
Der Goldpreis hat einen neuen Meilenstein erreicht. Zum ersten Mal wurde die psychologisch wichtige Marke von 3200 US-Dollar je Feinunze überschritten. Aktuell liegt der Preis bei 3219,84 US-Dollar, was einem Anstieg von 1,4 Prozent innerhalb eines Tages entspricht.
Die Entwicklung wird durch die aktuelle Verunsicherung an den Finanzmärkten getrieben. Viele Investoren wenden sich von klassischen US-Anlagen ab – Gold wird damit erneut zur bevorzugten Krisenwährung.
Zollpolitik unter Trump schürt Nervosität
Der Auslöser für den Preissprung ist die Zollpolitik von Präsident Donald Trump. Nachdem die USA drastische Importzölle von bis zu 145 Prozent gegen China verhängt haben, breitet sich auf den Märkten Unruhe aus. Aktienmärkte geraten unter Druck, ebenso US-Staatsanleihen.
„Der Ausverkauf bei US-Aktien und Anleihen sorgt für eine Goldrally“, erklärt Ilya Spivak, Chef-Volkswirt beim Investmenthaus Tastylive. Anleger suchten Schutz in stabilen Anlageformen – und finden diesen aktuell vor allem im Edelmetall.
Dollar verliert an Wert – Gold gewinnt an Glanz
Parallel zum Anstieg des Goldpreises fällt der US-Dollar deutlich. Der Dollarindex erreicht ein Dreijahrestief, nachdem Investoren in Scharen amerikanische Vermögenswerte abgestoßen haben. Die Schwäche des Dollar macht Gold für Investoren außerhalb der USA zusätzlich attraktiv.
Gold (USD/t.oz), Quelle: TradingEconomics
Spivak betont: „Die Dollarschwäche ist der Hauptmotor der aktuellen Goldrally.“ Durch den Kursverfall wird das Edelmetall günstiger für Käufer aus dem Ausland, was die Nachfrage weiter anheizt.
Sicherheitsdenken dominiert Anlagestrategien
In unsicheren Zeiten flüchten viele Anleger traditionell in vermeintlich sichere Anlagen – neben dem Schweizer Franken ist Gold der große Gewinner. Die geopolitischen Spannungen, die Handelspolitik der USA und die zunehmende Volatilität an den Börsen haben diese Entwicklung massiv beschleunigt.
Der Anstieg auf über 3200 US-Dollar wird von Analysten als deutliches Signal gewertet: Der Markt traut den bisherigen Stabilisierungsmaßnahmen nicht mehr – und erwartet weiteren politischen und wirtschaftlichen Gegenwind.