Die beliebte japanische Schnellrestaurantkette Sukiya sieht sich mit einem ernstzunehmenden Hygieneskandal konfrontiert. Nachdem mehrere Vorfälle rund um Fremdkörper in den Speisen öffentlich geworden sind, zieht das Unternehmen nun drastische Konsequenzen: Nahezu sämtliche der über 2000 japanischen Filialen wurden für mehrere Tage geschlossen.
Unerwünschte Entdeckungen in der Suppe
Auslöser der Maßnahmen war ein beunruhigender Fund in einer Filiale der Präfektur Tottori. Ein Gast entdeckte in seiner servierten Miso-Suppe eine Ratte. Dieses Ereignis wurde zunächst in sozialen Netzwerken geteilt, bevor es durch Medienberichte landesweit für Aufmerksamkeit sorgte. Das Unternehmen bestätigte den Vorfall mit einiger Verzögerung, was zusätzlich für Kritik sorgte.
Kurz zuvor war bereits ein anderer Fall bekannt geworden, bei dem ein Insekt in einem Gericht gefunden wurde. Die Kombination beider Funde brachte das Management unter enormen Druck – mit unmittelbaren Folgen für den laufenden Betrieb.
Konsequente Reaktion: Vorübergehende Schließung
Sukiya kündigte daraufhin an, fast alle ihrer japanischen Filialen vorübergehend zu schließen. „Wir entschuldigen uns aufrichtig für die großen Unannehmlichkeiten und die Sorgen, die wir unseren Gästen bereitet haben“, heißt es in einer offiziellen Erklärung des Unternehmens. Die Schließung soll eine gründliche Reinigung und bauliche Überprüfung aller Filialen ermöglichen, insbesondere im Hinblick auf potenzielle Zugänge für Schädlinge.
Das betroffene Restaurant in Tottori bleibt bis auf Weiteres geschlossen. Dort sollen bauliche Risse versiegelt und zusätzliche Hygienemaßnahmen eingeführt werden. Auch wird das Personal vor Ort einer gesonderten Schulung unterzogen.
Marktführer mit angekratztem Image
Sukiya wurde 1982 gegründet und hat sich seitdem zur größten Gyudon-Kette Japans entwickelt. Das Konzept basiert auf günstigen und schnell servierten Reisgerichten mit Rindfleisch. In Japan zählt das Unternehmen über 2000 Standorte und ist damit in fast jeder größeren Stadt vertreten. Auch international ist Sukiya präsent, unter anderem in China, Taiwan, Thailand, Indonesien und Brasilien.
Kritisch für das Unternehmen ist nun der Vertrauensverlust. In der Gastronomie ist die Wahrnehmung von Sauberkeit und Zuverlässigkeit ein zentrales Element des Erfolgs. Dass ausgerechnet bei einer so bekannten Marke wie Sukiya eine Ratte in der Suppe gefunden wird, stellt das Image schwer in Frage.
Zukunft ungewiss
Ob und wie schnell sich Sukiya von diesem Rückschlag erholen kann, hängt maßgeblich vom weiteren Umgang mit der Situation ab. Die transparente Aufarbeitung und nachhaltige Verbesserung der Hygienestandards stehen nun im Mittelpunkt. Kundinnen und Kunden erwarten klare Maßnahmen – und vor allem eines: Sicherheit beim nächsten Besuch.