Papst fordert internationalen Vertrag zur Regulierung von KI inmitten der Sorge vor einer „technologischen Diktatur“

7 months ago

Die zunehmende Verbreitung von Künstlicher Intelligenz (KI) hat in den letzten Jahren eine Fülle von ethischen Fragen und Bedenken aufgeworfen. Inmitten dieser wachsenden Besorgnis hat Papst Franziskus einen klaren Appell an die Weltführer gerichtet, einen internationalen Vertrag zur Regulierung von KI zu schaffen, um das Potenzial einer “technologischen Diktatur” einzudämmen. In seiner jährlichen Botschaft zum Weltfriedenstag hat der Papst betont, dass eine solche Vereinbarung auf einem starken ethischen Rahmen basieren sollte.

Die Botschaft des Papstes unterstreicht die Bedeutung des menschlichen moralischen Urteils und der ethischen Entscheidungsfindung im Umgang mit KI. Er argumentiert, dass diese menschlichen Qualitäten nicht einfach durch Programmierung in Maschinen repliziert werden können, ungeachtet deren Intelligenz. Diese klare Positionierung des Papstes zeigt sein tiefes Verständnis für die moralischen Dimensionen, die bei der Entwicklung und Anwendung von KI eine Rolle spielen.

Eine der Hauptbedenken des Papstes ist die mögliche Langzeitwirkung von KI auf das individuelle Leben, die Gesellschaft, die internationale Stabilität und den Frieden. Besonders besorgniserregend sind für ihn KI-gesteuerte Waffensysteme, die er als ethisch problematisch betrachtet. Die Sorge um den Missbrauch von KI zeigt sich auch in der Einmischung in Wahlen und der wachsenden Überwachung der Bürger, was die Privatsphäre und Freiheiten bedroht. Darüber hinaus betont der Papst die wachsende soziale Ungleichheit, die durch den Einsatz von KI-Technologie verstärkt werden kann und Konflikte anheizen könnte.

Trotz dieser Bedenken erkennt Papst Franziskus die beeindruckenden Fortschritte in Wissenschaft und Technologie an und betont das aufregende Potenzial von KI. Seine Botschaft zielt darauf ab, ein Gleichgewicht zwischen der Wertschätzung des technologischen Fortschritts und der Notwendigkeit einer verantwortungsvollen KI-Regulierung zu schaffen. Es geht ihm nicht darum, Technologie zu verteufeln, sondern sicherzustellen, dass sie im Einklang mit ethischen Prinzipien und menschlichen Werten entwickelt und angewendet wird.

Bei einer Pressekonferenz im Vatikan hat Kardinal Michael Czerny klargestellt, dass Papst Franziskus nicht grundsätzlich gegen Technologie ist, sondern KI als ein bedeutendes Risiko für die Zukunft der Menschheit betrachtet. Diese Unterscheidung verdeutlicht den Wunsch des Papstes, dass die Entwicklung von KI mit ethischen Grundsätzen und menschlichen Werten vereinbar sein sollte.

Die Forderung des Papstes nach einer internationalen Regulierung von KI kommt zu einer Zeit, in der die Weltgemeinschaft die Notwendigkeit erkennt, KI-Technologie zu überwachen und zu steuern. Kurz vor seiner Ankündigung erzielten EU-Beamte eine vorläufige Einigung über ein neues KI-Gesetz, während in den USA eine parteiübergreifende Gruppe von Gesetzgebern einen regulatorischen Rahmen für KI-Technologie evaluierte.

Es ist erwähnenswert, dass Papst Franziskus selbst die Auswirkungen von KI am eigenen Leib erfahren hat, als ein von KI generiertes Bild von ihm viral ging. Dies unterstreicht die Allgegenwärtigkeit und die schnelle Entwicklung dieser Technologie.

Angesichts der rasanten Fortschritte in der KI und ihrer möglichen Auswirkungen auf die Gesellschaft und den Weltfrieden ist der Appell des Papstes zur Schaffung eines internationalen Vertrags von großer Bedeutung. Es ist unerlässlich, ethische und gouvernancebezogene Fragen im Zusammenhang mit künstlicher Intelligenz zu adressieren, um sicherzustellen, dass KI im besten Interesse der Menschheit eingesetzt wird und nicht zu ungewollten Konsequenzen führt.

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