Schokolade wird teurer: Kakao-Mangel treibt Preise an

Milka und andere Marken erhöhen die Preise
Schokoladenliebhaber müssen in Deutschland künftig tiefer in die Tasche greifen. Die Preise für eine Tafel Milka-Schokolade sind in vielen Supermärkten deutlich gestiegen. Während Verbraucher bisher meist 1,49 Euro zahlten, verlangen große Handelsketten wie Aldi, Edeka, Rewe oder Kaufland nun 1,99 Euro – ein Anstieg von über 30 Prozent.

Auch andere Hersteller wie Ritter Sport oder Lindt & Sprüngli haben ihre Preise bereits erhöht oder planen weitere Anpassungen im Jahr 2025. Die steigenden Kosten sind dabei nicht nur auf allgemeine Inflation oder höhere Produktionskosten zurückzuführen, sondern vor allem auf die Entwicklungen auf dem Weltmarkt für Kakao.

Kakaopreise auf Rekordniveau
Die anhaltende Verknappung von Kakao ist ein zentrales Problem für die Schokoladenindustrie. Im vergangenen Jahr erreichten die Kakaopreise neue Höchstwerte, was auch die Importkosten für deutsche Schokoladenhersteller in die Höhe trieb. Das Statistische Bundesamt meldete, dass Schokolade im Dezember 2024 im Durchschnitt um 14,6 Prozent teurer war als ein Jahr zuvor.

WWF-Expertin Kerstin Weber erklärt: „Kakao ist knapp auf den Weltmärkten. Das treibt die Preise nach oben.“ Als Hauptursache nennt sie Extremwetterereignisse wie lange Trockenperioden, Starkregen oder Überflutungen, die zu Missernten und schlechterer Qualität führen. Zusätzlich sind viele Kakaoplantagen von Krankheiten betroffen, was die Erträge weiter reduziert.

Schwierige Lage für Hersteller und Zulieferer
Nicht nur Verbraucher und Schokoladenmarken spüren die Folgen der Preissteigerungen. Auch die Zulieferer der Branche stehen unter Druck. Der Schweizer Schokoladenhersteller Barry Callebaut, der unter anderem Kakao für Nestlés KitKat und Unilevers Magnum-Eis liefert, meldete jüngst einen Rückgang des Verkaufsvolumens um 2,7 Prozent auf 565.000 Tonnen. „Unser Geschäftsjahr begann mit neuen Höchstständen der Kakaobohnenpreise, was weiteren Marktdruck erzeugte“, erklärte Konzernchef Peter Feld.

Trotz dieser Herausforderungen bleibt die Nachfrage nach Schokolade hoch. Ob sich die Preise in naher Zukunft stabilisieren, ist jedoch fraglich. Expertin Weber geht davon aus, dass die Kakaopreise 2025 weiter hoch bleiben und kaum auf das alte Niveau sinken werden. Für Schokoladenliebhaber bedeutet das: Günstiger wird die süße Versuchung so schnell nicht mehr.